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Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen
© Michael Kappeler/dpa

„Millionen Beschäftigte von Infektionen bedroht“: Grüne für Lockdown-Verschärfung wegen mutiertem Corona-Virus

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt fordert schärfere Lockdown-Maßnahmen als Antwort auf die Corona-Mutante.

Nach einem zunehmenden Auftreten der neuen, hoch ansteckenden Corona-Virusmutation in Deutschland fordern die Grünen eine Verschärfung des Lockdowns mit starken Einschränkungen auch für Wirtschaft und Betriebe.

„Millionen Beschäftigte sind täglich von Infektionen bedroht, weil Schutzmaßnahmen in Unternehmen nicht ausreichen, ohne Not Präsenzpflicht eingefordert wird oder Risiken durch die Anfahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mitgedacht werden“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, dem „Tagesspiegel“.

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„Beim Kampf gegen das Virus gehört Wirtschaft und Arbeitswelt ins Zentrum“, sagte sie. Bund und Länder hätten bei Einzelhandel, Kultur und Schulen zwar harte Maßnahmen ergriffen. „Dass es für große Bereich der Wirtschaft und Arbeitswelt aber weiter kaum klare verpflichtende Regeln gibt, ist nicht mehr nachvollziehbar und absolut unverantwortlich. Das kann so nicht weitergehen.“

In Irland und Großbritannien sind durch die Virus-Mutation die Infektionszahlen explodiert. Die neue aus Großbritannien bekannte Coronavirus-Variante ist zum ersten Mal auch in Berlin nachgewiesen worden, auch in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen wurden inzwischen Fälle festgestellt.

Ein Problem ist, dass in Deutschland bisher kaum sogenannte Gen-Sequenzierungen vorgenommen werden, um zu sehen, wie verbreitet die hochansteckende Mutante B.1.1.7 bereits ist.

„Bei vielen Verantwortlichen ist noch nicht angekommen, wie bedrohlich die Lage durch das mutierte Virus und zu wenig greifende Maßnahmen geworden ist“, sagte Göring-Eckardt.

„Wenn wir nicht rasch mehr tun, um Kontakte und Infektionszahlen massiv zu reduzieren, ist der Ausblick nicht nur düster, sondern katastrophal.“ Dann könnten die Infektionszahlen so explodieren wie in Irland oder Großbritannien. „Der Verlust an Menschenleben wäre dramatisch. Immer mehr Menschen würden Angehörige und ihre Liebsten verlieren und immer mehr Erkrankte einsam in überlasteten Kliniken sterben.“

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