„Wenn sie nur die Augen sehen, fehlen viele Ausdrucksmöglichkeiten“: Grundschulverband plädiert für Ende der Maskenpflicht auch für die Jüngsten
Für Erstklässler ist die Maskenpflicht besonders herausfordernd. Der Grundschulverband sieht durch die Vorschrift pädagogische Ziele gefährdet.
In der Debatte über die Maskenpflicht an Schulen befürwortet der Grundschulverband ein Ende der Tragepflicht für die Jüngsten. Aus pädagogischen Gründen sei man sehr dafür, sagte der Verbandsvorsitzende und ehemalige Grundschulleiter Edgar Bohn der Deutschen Presse-Agentur.
„Das Kennenlernen unserer Erstklässler mit Maske ist schwierig. Wenn Kinder nur die Augen sehen, fehlen viele Ausdrucksmöglichkeiten“, sagte Bohn.
Demnach gehe es auch um den Erwerb der wichtigen sozialpsychologischen Fähigkeit, aus der Mimik von Mitschülern Rückschlüsse zu ziehen, wie es diesen gehe.
Zudem gestalte sich der Erwerb der Schriftsprache mit Maske schwierig, „weil man dort auf Mund- und Zungenstellung achten muss und darauf, wie der Laut gebildet wird, der dann auch in einem Wort beim Lesen erkannt werden muss.“
Bohn betonte aber auch, dass weiterhin die Infektionslage zum Beispiel durch Tests beobachtet werden müsse. „Das Weglassen der Maskenpflicht muss mit der Absicherung passieren, dass bei sich verschlechternder Infektionslage schnell entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Wir trauen den Kultusministerien zu, dass sie dann schnell reagieren.“ (dpa)