Sommerurlaub 2021: Griechenland öffnet für Touristen – und lockt mit hohen Impfquoten
Die griechischen Inseln warten hoffnungsvoll auf Touristen. Die Impfbereitschaft ist daher hoch. Gäste werden sich trotzdem an etliche Auflagen halten müssen.
Am Samstag wird in Griechenland offiziell die Tourismus-Saison eingeläutet. Gastronomen, Hoteliers und Ladenbesitzer erwarten sie mit Hoffnung und Bangen gleichermaßen. Auch wegen des Saisonstarts wird in den Urlaubszielen kräftig geimpft – um Touristen mit Inseln ohne Covid-19 zu locken.
Auf der Insel Milos etwa und anderen griechischen Eilanden könnten so in den kommenden Wochen Impfquoten von bis zu 90 Prozent erreicht werden – nicht zuletzt, weil die Menschen vom Tourismus leben, wie Konstantinos Makris, Chef des örtlichen Gesundheitszentrums, der Deutschen Presse-Agentur sagte.
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Die Tourismusbranche trägt normalerweise fast 20 Prozent zur griechischen Wirtschaftsleistung bei – und war im vergangenen Jahr wegen Corona um mehr als 75 Prozent eingebrochen. Die einzige Lösung scheint der Kampf gegen das Virus. „Wir haben wirklich alles für die Sicherheit sowohl der Einwohner als auch der Gäste getan“, sagt Dimitris Moraitis vom Hotelverband der Insel Milos.
Mediziner Makris ist dabei einer seiner wichtigsten Verbündeten. Er setzt auf Milos seit Wochen das von der Regierung beschlossene Sonder-Impfprogramm für die griechischen Inseln um. Athen hatte allen Inselbewohnern ein Impfangebot gemacht, um so auch Touristen zu locken. Nur große Eilande wie Kreta mit seinen rund 600.000 Einwohnern sind ausgenommen. Dort wird wie auf dem Festland nach Alter und Vorerkrankung priorisiert.
„Die Nachfrage der Bürger ist enorm“, sagt Mediziner Makris. „Ich gehe davon aus, dass bis Mitte Juni mehr als 90 Prozent der Inselbewohner über 18 geimpft sein werden.“ Auf Milos leben rund 5000 Menschen, geimpft werden laut Makris rund 300 pro Tag. Andere Inseln geben ähnlich gute Prognosen ab und sind mit ihren Impfprogrammen sogar noch früher fertig, berichten griechische Medien.
Im vergangenen Jahr war die Zahl der Gäste auf Milos um mehr als die Hälfte eingebrochen, sagt Gastronom Vassilis Papikinos. Nur dank der finanziellen Unterstützung der Regierung hätten Tavernen, Hotels und Geschäfte überlebt, sagt er. Auch aktuell liegen die Buchungen noch weit unter dem Wert vor Corona, ergänzt Hotelier Moraitis. Man reagiere darauf mit einer „sehr elastischen Umbuchungs- und Storno-Politik“. Hoffnung macht ihm, dass Deutschland diese Woche für Griechenland-Rückkehrer die Quarantänepflicht abgeschafft hat. „Das ist für uns wahnsinnig wichtig.“
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Dennoch werden Griechen und Gäste sich auch künftig an etliche Corona-Auflagen halten müssen. So besteht in Griechenland zum Saisonstart weiterhin ein nächtliches Ausgangsverbot von 0.30 Uhr bis 5.00 Uhr. Auch müssen in Tavernen, Cafés und an bewirtschafteten Stränden die Tische und Liegen weit auseinander stehen. Die Einreise ist nur mit aktuellem PCR-Test oder einer seit mindestens zwei Wochen abgeschlossenen Impfung möglich.
Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Griechenland bei 152
Daten des Tagesspiegel zufolge lag die Sieben-Tage-Inzidenz für Griechenland am Donnerstag im Schnitt bei 152. Insgesamt verzeichnet das Land bisher rund 372.000 bestätigte Infektionen und 11.266 Covid-19-Tote. Auf eine Million Einwohner gerechnet entspricht dies 1050 Todesopfern und 34.650 Infektionsfällen. Zum Vergleich: In Deutschland liegen diese Werte bei 1035 und 43.147.
Zum Start der griechischen Tourismussaison 2021 hat der Reisekonzern Tui sein Geschäft in dem Land wieder aufgenommen. Am Freitagvormittag sollten die ersten Maschinen mit Inselurlaubern aus Deutschland auf Kreta ankommen. Schon am Donnerstag waren Tui-Kunden dort gelandet, um nun mit der „Mein Schiff 5“ zu einer Kreuzfahrt aufzubrechen – der ersten von acht durch griechische Gewässer.
Tui hatte als weltgrößter Reiseanbieter in dem wichtigen Zielland mehr als ein halbes Jahr pausieren müssen. Grund war – wie in vielen anderen Urlaubsgebieten - die schwierige Coronavirus-Lage. Zuletzt besserte sich die Situation auch in Griechenland aber spürbar. Finanzchef Sebastian Ebel sprach von einem „weiteren Meilenstein“, nachdem die Hannoveraner bereits für die Balearen und die Algarve wieder schrittweise Flüge angeboten und Hotels geöffnet hatten.
Ab dem Wochenende sollen unter anderem auch Verbindungen auf griechische Inseln wie Kos, Korfu und Rhodos bedient werden. Nötig für die Einreise nach Griechenland ist für Urlauber laut Tui ein negativer PCR-Test, der nicht älter als drei Tage ist, oder der Nachweis der vollständigen Impfung. „Es ist jetzt der Startpunkt für die Wiederaufnahme unseres Geschäfts mit Kunden aus Deutschland“, sagte Ebel in Heraklion. Der Tourismus habe in Griechenland weiter zentrale volkswirtschaftliche Bedeutung. „Es gab auch auf Kreta große Entbehrungen.“ Nun könne die Saison vorsichtig anlaufen, das helfe zudem der Gastronomie und weiteren angeschlossenen Sektoren. (dpa)