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Sahra Wagenknecht ist seit Herbst 2015 Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag
© Kay Nietfeld/picture alliance/dpa

Sahra Wagenknecht: Grenzen ausloten mit Macht

Nicht so plump wie die AfD, aber es klingt doch danach. Wie Sahra Wagenknecht, die Vorsitzende der Linke-Fraktion, die Geduld ihrer Genossen strapaziert. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Matthias Meisner

Am Donnerstagabend wollten Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine beim Neujahrsempfang der Saar-Linken in der Gasgebläsehalle der Völklinger Hütte auftreten. Die Nachrichtenagentur dpa kündigte einen Termin „voraussichtlich ohne Berichterstattung“ an.

Dabei haben die 47-jährige Vorsitzende der Linksfraktion und ihr 73 Jahre alter Ehemann, der im März noch einmal Spitzenkandidat bei der saarländischen Landtagswahl ist, nach wie vor eine Menge zu sagen. Nur, dass es verdächtig oft nach AfD klingt, vor allem, wenn es um Flüchtlinge geht.

Wagenknecht äußert sich zum Terror nicht so plump wie der AfD-Politiker Marcus Pretzell („Merkels Tote“). Bei Sahra Wagenknecht heißt es: „Merkels Verantwortung“. Beim „besorgten Bürger“ kommt an: Auch bei der linken Frontfrau sind meine Interessen gut aufgehoben.

Wagenknecht will ihre Kritik an der Kanzlerin nicht relativieren. Und sie hat die Autorität dazu. Aus der einstige Wortführerin der Splittergruppe „Kommunistische Plattform“ ist die mächtigste Politikerin der Partei geworden. Ihre Spitzenrolle 2017 stand nie infrage. Der Bundestagswahlkampf wird aufsehenerregend. Und ihre Genossen werden die Zähne zusammenbeißen müssen.

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