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Im Visier des amerikanischen Geheimdienstes NSA: Altkanzler Gerhard Schröder.
© Maurizio Gambarine/dpa

NSA-Skandal: Gerhard Schröder auch nach Amtszeit ausspioniert

Die NSA hat Gerhard Schröder nicht nur während seiner Kanzlerschaft ausgespäht, sondern offenbar auch danach. Grund soll der Wechsel des SPD-Politikers zum russischen Konzern Gazprom und seine Nähe zu Wladimir Putin gewesen sein.

Der US-Geheimdienst NSA hat Gerhard Schröder offenbar auch nach Ende seiner Kanzlerschaft ausgespäht. Die USA hätten ihre Spionage-Aktivitäten gegen den SPD-Altkanzler ab 2005 sogar ausgeweitet, berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf US-Geheimdienstkreise.

Hintergrund sei Schröders zügiger Wechsel in die russische Energiewirtschaft gewesen. Schröder ist Vorsitzender des Aktionärsausschusses des vom russischen Staatskonzern Gazprom dominierten Unternehmens Nord Stream. Nord Stream baute und betreibt die gleichnamige Ostsee-Pipeline, durch die Erdgas von Russland nach Deutschland geleitet wird.

Auch Schröders Freundschaft zu dem russischen Präsidenten Wladimir Putin war laut "BamS" für die NSA interessant. Über den Altkanzler sei es möglich gewesen, Zugang in die sonst sehr verschlossene Welt rund um Putin zu erhalten.

Wurde auch der Raumfahrtkonzern EADS ausspioniert?

Ein Dokument des Bundesnachrichtendienstes (BND) könnte erstmals auch Vorwürfe belegen, wonach der US-Geheimdienst den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ausspioniert hat. Der BND habe von einem ausländischen Nachrichtendienst "Informationen über einen vermutlichen Datenabgriff bei der Firma EADS Deutschland" erhalten, zitierte die "Bild am Sonntag" aus einem als vertraulich eingestuften BND-Schreiben an den Verfassungsschutz von November 2011.

Am 2. November 2011 spielten demnach Hacker ein Spionageprogramm auf die Computer des deutsch-französischen Rüstungsherstellers mit Sitz in München. Innerhalb von drei Stunden seien 5116 Verbindungen zwischen den EADS-Rechnern und den US-Angreifern festgestellt worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf das BND-Dokument. Das Bundesamt für Verfassungsschutz habe daraufhin den Konzern über den Angriff informiert, der habe gestoppt werden können.

Wer hinter dem Angriff steckt, ist dem Bericht zufolge unklar. Laut dem Schreiben vermutet der BND einen wirtschaftlichen Hintergrund der Attacke. Möglicherweise war ein Auftrag an EADS für den Bau einer Grenzsicherungsanlage in Saudi-Arabien Hintergrund des Spionageangriffs. AFP

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