Auch für Nicht-Risikogebiete: Generelle Testpflicht bei Einreise soll ab Sonntag gelten
Ein negativer Coronavirus-Test soll vor Flugreisen nach Deutschland Pflicht werden. Reisende sollen die Kosten dafür grundsätzlich selbst tragen.
Die geplante generelle Corona-Testpflicht für Einreisen per Flugzeug nach Deutschland soll ab diesem Sonntag um 0.00 Uhr gelten. Grund sei, dass Reisende und Fluggesellschaften sich darauf einstellen können, hieß es am Donnerstag aus dem Bundesgesundheitsministerium. Vorbehaltlich der Zustimmung durch das Kabinett solle die neue Einreiseverordnung an diesem Freitag veröffentlicht werden.
[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten beschlossen, dass der Bund angesichts der weltweiten Pandemie eine generelle Testpflicht vor Abflug als Einreisevoraussetzung bei Flügen nach Deutschland festschreiben soll. Schon jetzt müssen Einreisende einen negativen Test vor dem Abflug vorweisen, die aus „Hochinzidenzgebieten“ mit besonders vielen Infektionen sowie Gebieten mit neuen Virusvarianten kommen.
Die generelle Neuregelung soll nun in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Kraft treten. Alle Passagiere, die per Flugzeug ab 0.00 Uhr nach Deutschland einreisen wollen, müssen sich verpflichtend vor Abreise testen lassen. Crews sind nicht betroffen, wie es im Ministerium weiter hieß. Der Testabstrich dürfe grundsätzlich höchstens 48 Stunden vor der Einreise vorgenommen werden.
Flugreisende sollen die Kosten der Tests grundsätzlich selbst tragen. Eine Beförderung durch die Fluggesellschaft ist nur mit negativem Testnachweis gestattet. Andernfalls soll man sich nach den örtlichen Vorschriften auf eigene Verantwortung in Isolierung begeben müssen.
Reisende müssen selbst Quarantäne organisieren
Die Testung erfolge an zugelassenen Stellen im Ausland, heißt es weiter im Ministerium. Wo dies nicht möglich sei, könnten Fluggesellschaften die Passagiere selbst testen.
Falle ein Test positiv aus, seien die Reisenden für ihre Quarantäne im Urlaubsland verantwortlich. Auch hierfür trügen sie die Kosten selbst.
Hintergrund ist die Debatte über Urlaubsflüge nach Mallorca über Ostern. Die Bundesregierung stuft die spanische Insel wegen niedriger Corona-Fallzahlen nicht mehr als Risikogebiet ein. Fluggesellschaften haben ihr Flugangebot nach Mallorca deswegen massiv ausgeweitet. Dies stieß parteiübergreifend auf Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der Ministerpräsidenten und des Bundes. Einige Fluggesellschaften hatten angeboten, auch Mallorca-Rückreisende zu testen. (Tsp, dpa)