Antisemitismus-Beauftragter kritisiert Trump: "Gefährlich für die jüdische Gemeinschaft"
Nach dem Attentat auf eine Synagoge in Kalifornien wirft der Antisemitismus-Beauftragte Klein dem US-Präsidenten ein verschärftes Klima in der Gesellschaft vor.
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat nach dem Attentat in einer Synagoge in Kalifornien US-Präsident Donald Trump für ein verschärftes Klima in Politik und Gesellschaft verantwortlich gemacht. „Das ist gefährlich, auch für die jüdische Gemeinschaft in den USA“, sagte Klein den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Montag). „Wir sehen in den USA das, was wir auch in Deutschland beobachten: Der Hass gegen Juden äußert sich enthemmter.“
Bei einer Schießerei in einem Gottesdienst in einer Vorstadt von San Diego wurde am Samstag eine Frau getötet, drei weitere Menschen wurden verletzt. Der Schütze ist nach Medienberichten ein 19-Jähriger, gegen ihn wird wegen Verdachts auf einen rechtsradikalen Hintergrund ermittelt. Der Samstag war der letzte Tag des jüdische Pessachfestes.
Der Antisemitismusbeauftragte warnte außerdem vor möglichen negativen Folgen von Trumps Außenpolitik für Juden. Der US-Präsident lege einen Fokus auf eine stark pro-israelische Politik, etwa mit der Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem und der Konfrontation mit dem Iran. „Viele Menschen in Deutschland machen Juden hierzulande verantwortlich für die Politik der Netanjahu-Regierung in Israel“, sagte Klein. „Kritik an der israelischen Regierung ist leider oft genug nur verpackter Antisemitismus.“
Vom Hass im Internet radikalisiert
Klein führte die Gewalt auch auf das liberale Waffenrecht in den USA zurück. „Wenn ein Täter vom Hass im Internet radikalisiert ist, kann er schneller als etwa in Deutschland und Europa an ein Gewehr oder eine Pistole kaufen“, sagte er. „Das kann fatale Folgen haben.“ Er forderte daher eine Verschärfung des Waffenrechts, auch als besseren „Schutz für Juden und andere Feindbilder von Hass in den USA.“
Das Attentat sei ein Angriff auf die Freiheit von Juden weltweit und zugleich auf die freiheitlich-demokratische Gesellschaft und ihre Werte, so der Zentralrat der Juden in Deutschland am Sonntag auf seiner Facebook-Seite.
Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, erklärte, „die Bekämpfung von Hass und Intoleranz und insbesondere von Antisemitismus bleibt vor diesem Hintergrund unser aller dringlichste Aufgabe - in den USA, in Deutschland und in aller Welt“. (dpa, KNA)
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