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Liu Xiaobo, Friedensnobelpreisträger.
© Reuters

China: Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo ist tot

Mitte Juni war der schwerkranke Bürgerrechtler Liu Xiaobo von der Haft ins Krankenhaus verlegt worden. China verweigerte bis zuletzt seine Ausreise. Jetzt starb Liu.

Der chinesische Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo ist tot. Das teilte die Justizbehörde der Stadt Shenyang mit. Der 61-Jährige war dort unter Bewachung im Krankenhaus behandelt worden. 

Der chinesische Bürgerrechtler litt unter Leberkrebs im Endstadium und wurde Mitte Juni aus der Haft in das Krankenhaus verlegt.

Liu Xiaobo war 2009 wegen „Untergrabung der Staatsgewalt“ zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte ein Manifest veröffentlicht, in dem er einen „freien, demokratischen und verfassungsmäßigen Staat“ einforderte. 2010 wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen.

Am Mittwoch hatte die US-Regierung China dazu aufgefordert, Liu Xiaobo vollständige Bewährung sowie Reisefreiheit zu gewähren und ihm Zugang zu einer „angemessenen“ medizinischen Versorgung zu geben.

Auch die Bundesregierung hatte an China appelliert, eine schnelle Ausreise des Friedensnobelpreisträgers und seiner Frau zu ermöglichen. „Deutschland steht bereit zur Aufnahme und zur medizinischen Behandlung“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

Liu Xiaobo hatte schon nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in Peking wiederholt in Haft gesessen - insgesamt fünf Jahre lang. Der Bürgerrechtler hat sich stets friedlich für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz in China eingesetzt.  (dpa)

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