Migration: Französische Polizei räumt Lager mit 1800 Flüchtlingen
Frankreich duldet weiterhin keine "wilden" Migranten-Lager. Erneut wurde ein improvisiertes Camp bei Dünkirchen aufgelöst und Flüchtlinge weggebracht.
Französische Sicherheitskräfte haben erneut ein improvisiertes Lager mit rund 1800 Flüchtlingen in Grande-Synthe bei Dünkirchen geräumt. Das Ziel sei, die Flüchtlinge in festen und menschenwürdigen Unterkünften in der Region einzuquartieren und das illegale Schleusen von Migranten nach Großbritannien zu stoppen, teilte die Präfektur in Lille am Dienstag nach Start der Räumung mit. Der französische Staat wolle ein klares Signal setzen, dass er an der Küste bei Dünkirchen unter keinen Umständen „eine mafiaartige Enklave in den Händen kurdischer Schleuser“ dulden werde.
Alleine im September waren in Grande-Synthe zwei Mal nicht genehmigte Lager mit rund 400 Migranten geräumt und die Flüchtlinge in offizielle Unterkünfte gebracht worden.
In der Region an der Ärmelkanalküste sammeln sich immer wieder Migranten, die illegal nach Großbritannien gelangen wollen. Bereits vor einem Jahr hatte es in Grande-Synthe eine Räumung gegeben, damals waren rund 550 Menschen betroffen gewesen. Im Oktober 2016 hatten die Behörden ein riesiges Elendslager in Calais geräumt, den berüchtigten „Dschungel“. Grande-Synthe liegt etwa 30 Kilometer Luftlinie davon entfernt.
Wie die Präfektur erklärte, sei die Überfahrt nach Großbritannien keine bloße Formalität, aus der Schleusernetzwerke nach eigenem Gutdünken Profit schlagen könnten. Der Staat wolle diese Machenschaften beenden. (dpa)