zum Hauptinhalt
Gerettete Flüchtlinge am Strand der libyschen Hauptstadt Tripolis (Archivbild vom Mai 2016)
© dpa

Flüchtlinge: Frankreich plant Hotspots für Flüchtlinge in Libyen

Frankreichs Präsident Macron möchte den Zuzug von Flüchtlingen aus Libyen begrenzen. Deshalb sollen in dem nordafrikanischen Land Registrierungsstellen für Migranten eingerichtet werden..

Frankreich will noch in diesem Sommer sogenannte Hotspots für Flüchtlinge im nordafrikanischen Krisenstaat Libyen einrichten. Frankreich wolle dabei mit der EU oder alleine handeln, sagte Staatschef Emmanuel Macron am Donnerstag. Durch die Registrierungsstellen für Flüchtlinge sollten Menschen ohne Chancen auf Asyl davon abgehalten werden, mit einer Überfahrt über das Mittelmeer große Risiken einzugehen. Zentrale Registrierungsstellen für Flüchtlinge gibt es bereits in EU-Grenzländern wie Griechenland und Italien.

Wie Macron bei einem Besuch in einer Flüchtlingsunterkunft in der Stadt Orléans ausführte, soll die Einrichtung die Hotspots ab diesem Sommer erfolgen, falls es die Sicherheitslage in Libyen ermögliche. Am vergangenen Dienstag hatten die beiden libyschen Gegenspieler, der von den Vereinten Nationen anerkannte Regierungschef Fajes al Sarradsch und der im Osten des Landes herrschende General Chalifa Haftar, im Beisein von Macron nach einem Treffen bei Paris ihre Bereitschaft zu einer Waffenruhe erklärt.

Macron erklärte weiter, dass die vorrangige Aufgabe in Frankreich bei der Flüchtlingspolitik darin bestehe, die Migranten würdig unterzubringen. "Ich will, dass sich bis zum Ende des Jahres niemand mehr auf Straßen oder in Wäldern aufhält", sagte Macron mit Blick auf die wilden Flüchtlingscamps im Land. Erst zu Beginn des Monats war im Norden von Paris ein illegales Flüchtlingslager mit 2.771 Migranten geräumt worden. Anschließend wurden die Flüchtlinge in befestigten Unterkünften wie Turnhallen untergebracht.

Von Libyen aus versuchen zahlreiche afrikanische Flüchtlinge, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Immer wieder ertrinken Flüchtlinge bei der riskanten Überfahrt. (AFP, ame)

Zur Startseite