Zuwanderung in Österreich: FPÖ-Jugendorganisation hetzt mit Video gegen Flüchtlinge
Die Jugendorganisation der rechtspopulistischen FPÖ in Österreich, die RFJ, hat ein Video gegen Flüchtlinge veröffentlicht, das große Empörung hervorruft. Die NPD hierzulande hatte zuvor ein Propagandavideo vorgelegt.
Nicht nur in Österreich sorgt ein neues Werbevideo mit Hetze gegen Zuwanderung für Empörung. Gemacht wurde es von der RFJ (Ring freiheitlicher Jugend), wobei es sich um eine Jugendorganisation der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) handelt. "Das Wasser steht uns bis zum Hals", sagt eine junge Frau im Bikini, dazu gibt es seichte Musik. "Die Probleme nehmen Überhand", heißt es dann. "Wusstest du, dass tausende neue Asylbewerber nach Österreich kommen werden, während die Politik nur zusieht", geht es weiter. Gezeigt werden betende Muslime und arbeitssuchende Österreicher. "Jetzt hilft nur noch FPÖ ... komm zum RFJ."
Dann wird die leicht bekleidete Frau wieder gezeigt, wie sie aus einem Swimmingpool steigt. Schließlich sind am 27. September Landtagswahlen in Oberösterreich. Das Video gehört zu einer "Sommertour" der Partei zu den Freibädern und Seen des ganzen Landes, welche auch das Motto "Das Wasser steht uns bis zum Hals" trägt.
Viele Nutzer auf Facebook finden das Video geschmacklos. "Traurig, all das hier zu lesen!", schreibt eine junge Frau. "Wieso schieb ma ned einfach ein paar vom RFJ ab, dann gibts mehr Plätze für Flüchtlinge", schreibt Florian Kment. Neben der Kritik gibt es allerdings auch viel Zuspruch aus rechtsextremen Kreisen.
Während so die jungen Rechtspopulisten in Österreich in ihrem Video Angst vor der angeblich verheerenden Flüchtlingsflut schüren wollen, versucht man es in Deutschland mit Mobilisierungsvideos. Die NPD in Trier lässt vier Mitglieder ihrer Partei mit Fackeln allerlei Hetze verbreiten. "Wir sind nicht das Sozialamt der Welt. Deutsches Geld für deutsche Interessen."
Das Video war mittlerweile anscheinend sogar der NPD selbst zu peinlich - sie haben ihren Beitrag auf Facebook gelöscht. Natürlich wurde es auf Youtube gespiegelt, sodass es immer noch angesehen werden kann. Max Bauer, ein Bezirksverordneter der Stadt Duisburg postete auf Facebook einen Brief an die NPD in Trier, in welchem er ironisch die Angst und Hetze gegen "Übervölkerung" aufnimmt: "Da mich das Schicksal der 4 Laiendarsteller in ihrem Blockbuster emotional gefesselt hat, möchte ich diesen armen Menschen helfen. Nach reichlichen Überlegungen, wie ich dies möglichst wirtschaftlich und sozialverträglich im Sinne unseres Landes tun kann, übersende ich Ihnen 4 Kondome...", schreibt das SPD-Mitglied.