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Archivbild von Fahrzeugen der Haftar-Miliz
© LNA War Information Division / AFP
Update

Militäroffensive auf Tripolis: Flugzeug attackiert Vormarsch von Haftar-Truppen

50 Kilometer vor Tripolis ist die LNA-Miliz von General Haftar aus der Luft angegriffen worden. Die UN rufen zum Stopp der Kämpfe auf.

Die libysche Haftar-Miliz wurde nach eigenen Angaben bei ihrem Vormarsch auf Tripolis aus der Luft attackiert. Der Angriff sei etwa 50 Kilometer südlich der Hauptstadt in der Region Al-Asisija erfolgt, teilte Haftars LNA (Libysche Nationale Armee) mit.

Das Flugzeug war nach LNA-Angaben in der westlibyschen Stadt Misrata gestartet. Die dort stationierten Truppen sind überwiegend loyal zur Regierung in Tripolis.

Am Freitag hatten die Vereinten Nationen den abtrünnigen libyschen General Chalifa Haftar zum Stopp der Militäroffensive auf die Hauptstadt Tripolis aufgerufen. Der UN-Sicherheitsrat forderte Haftars Truppen auf, "sämtliche Truppenbewegungen einzustellen". Auch die Außenminister der G7-Staaten forderten die sofortige Einstellung der Kämpfe in Libyen und warnten, Zivilisten seien in Gefahr.

Haftars Truppen hatten am Donnerstag eine Offensive auf Tripolis gestartet. Der Vormarsch begann, während UN-Generalsekretär Antonio Guterres sich in Libyen aufhielt, um die Suche nach einem politischen Ausweg aus der Krise in dem Land voranzutreiben.

Bei einem Gespräch mit Guterres am Freitag habe Haftar klargemacht, dass er keine Unterbrechung der Offensive plane, berichtete der UN-Sonderbeauftragte Ghassan Salame dem Sicherheitsrat nach Diplomatenangaben. Vor seiner Abreise zeigte sich Guterres, der bei seinem Besuch auch den Chef der international anerkannten Regierung, Fajes al-Sarradsch, getroffen hatte, "tief besorgt".

Die Außenminister der G7-Staaten forderten bei einem Treffen im französischen Dinard, die Konfliktparteien sollten "alle Aktivitäten und alle Truppenbewegungen auf Tripolis" umgehend beenden. Die jüngsten Gefechte in der Nähe von Tripolis behinderten die Bemühungen der Vereinten Nationen für einen politischen Prozess in dem Bürgerkriegsland. Es gebe keine militärische Lösung in dem Konflikt, betonten die G7-Minister. Durch die neue Gewalt würden lediglich Zivilisten gefährdet.

Die G7 seien sehr besorgt, sagte Außenminister Heiko Maas. „Deshalb war es gut, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen noch einmal ein klares Signal gegeben hat, dass Schluss sein muss mit der militärischen Eskalation“, sagte der SPD-Politiker am Samstag im bretonischen Küstenort Dinard am Rande von Beratungen mit seinen Amtskollegen der G7-Gruppe. Das Signal des Sicherheitsrats sei auch klar an den libyschen General Chalifa Haftar gerichtet, dessen Truppen auf die Hauptstadt Tripolis vorrückten, sagte Maas.

Seit dem Sturz al-Gaddafis im Jahr 2011 herrscht im Land Chaos

In der Nähe der libyschen Hauptstadt Tripolis hatten sich regierungstreue Milizen am Freitag schwere Gefechte mit Truppen Haftars geliefert. Dabei hatten dessen libysche Nationale Armee (LNA) vorübergehend den zerstörten Flughafen der Stadt erobert, bevor sie nach Regierungsangaben zurückgeschlagen wurden. Ein Sprecher von Haftars Truppen sprach von einem "wichtigen Schritt voran".

Seit dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in dem nordafrikanischen Land Chaos. Die sogenannte Einheitsregierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Zahlreiche Milizen haben sich im Land ausgebreitet und sind auf verschiedene Weise mit der Einheitsregierung in Tripolis oder der Gegenregierung im Osten verbündet.

Die Vereinten Nationen wollen vom 14. bis zum 16. April eine Allparteienkonferenz in Libyen ausrichten, die einen Fahrplan zur Überwindung der Krise in dem nordafrikanischen Land erstellen soll. Bei der nationalen Konferenz sollen auch Termine für Parlaments- und Präsidentschaftswahlen festgelegt werden. (AFP)

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