zum Hauptinhalt
Präsidentschaftskandidat Francois Fillon entschuldigte sich für die Beschäftigung seiner Ehefrau.
© Reuters/ Benoit Tessier

Päsidentschaftswahl in Frankreich: Fillon räumt "Fehler" ein - aber hält an Kandidatur fest

Der wegen Scheinbeschäftigung von Familienmitgliedern unter Druck stehende Präsidentschaftsanwärter François Fillon entschuldigt sich. Zur Wahl im Frühjahr will er weiter antreten.

Der konservative französische Präsidentschaftskandidat François Fillon hat in der Scheinbeschäftigungs-Affäre um seine Ehefrau erstmals einen "Fehler" eingeräumt und sich entschuldigt. Zugleich wies er aber den Vorwurf eines Gesetzesverstoßes erneut zurück: Die Beschäftigung seiner Frau Penelope als parlamentarische Mitarbeiterin sei "legal und transparent" gewesen, sagte der unter massiven Druck geratene Fillon am Montag in Paris. Ihre Bezahlung sei "vollkommen gerechtfertigt" gewesen.

Die Beschäftigung von Familienmitgliedern als parlamentarische Mitarbeiter sei legal, werde heute aber von den Franzosen mit "Misstrauen" beäugt, sagte Fillon bei einer Pressekonferenz weiter. Es habe "in der öffentlichen Meinung zu dieser Frage eine Entwicklung gegeben".

Er bedaure deswegen, in der Vergangenheit seine Ehefrau und zwei seiner Kinder als Assistenten beschäftigt zu haben: "Es war ein Fehler, ich bedaure es zutiefst, und ich entschuldige mich bei den Franzosen".

Fillon steht massiv unter Druck: Nach Berichten der Zeitung "Le Canard Enchaîné" soll seine Frau innerhalb von 15 Jahren mehr als 830.000 Euro aus Steuermitteln erhalten haben, ohne dafür wirklich gearbeitet zu haben. Die Finanzstaatsanwaltschaft hat deswegen vorläufige Ermittlungen eingeleitet.

Umfragewerte brechen ein

In Umfragen sind Fillons Beliebtheitswerte wegen der Enthüllungen eingebrochen, der Politiker würde es nach jetzigem Stand nicht die Stichwahl am 7. Mai schaffen. Bei den Konservativen wuchs deswegen der Druck auf Fillon, auf seine Kandidatur zu verzichten.

Der frühere Premierminister hielt am Montag aber an seiner Kandidatur fest. "Nichts wird mich dazu bringen, meine Meinung zu ändern", sagte Fillon. Er werde bei der Präsidentschaftswahl antreten, um zu gewinnen.

Fillon bezeichnete die Vorwürfe gegen ihn erneut als Kampagne gegen ihn und sprach von "politischem Mord". Den Medien warf er eine "mediale Lynchjustiz" gegen ihn vor. (AFP)

Zur Startseite