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Die AfD bleibt sitzen, die FDP-Abgeordneten daneben spenden stehend François de Rugy Applaus.
© Bernd von Jutrczenka/dpa

Ampel könnte CDU/CSU zum Platztausch zwingen: FDP will nicht mehr neben AfD im Bundestag sitzen

Die FDP hat oft gelitten unter den Sitznachbarn von der AfD. Kommt es zur Ampel, könnte es zum Sitzordnungs-Tausch mit CDU/CSU kommen - die Union wehrt sich.

Die Sitzordnung im Deutschen Bundestag hat eine durchaus lange Geschichte, sie reicht quasi bis zur Französischen Revolution zurück. „Nach dem Sturz von Napoleon Bonaparte im Jahre 1814 bildete sich in der französischen Deputiertenkammer die klassische Unterscheidung in "links" und "rechts", indem der Adel den Ehrenplatz zur Rechten des Präsidenten beanspruchte, während der dritte Stand zu seiner Linken saß“, heißt es in einer Erläuterung des Bundestags.

Daraus entstand dann die Einordnung politischer Parteien, doch passt dieses Rechts-Links-Schema noch in heutiger Zeit?

Die FDP mit ihrem Partei- und Fraktionschef Christian Lindner hat jetzt sehr zum Verdruss von CDU/CSU eine Debatte angestoßen, die Sitzordnung im neuen Bundestag, der auf 735 Abgeordnete angewachsen ist, zu ändern.

Bisher sitzt ganz rechts die AfD, es folgt die FDP, dann CDU/CSU, die SPD, Grüne und ganz links die Linke - vom Sitz des Bundestagspräsidenten aus gesehen.

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Auf Tagesspiegel-Anfrage heißt es aus der FDP, man habe schon 2017 versucht, in die Mitte zu rücken, weil sich die Liberalen eben als politische Kraft der Mitte sehen. Und man strebe den Platzwechsel nun erneut an.

Damals gab es keine Mehrheit für einen Tausch mit CDU/CSU und so hatte die FDP plötzlich die AfD-Fraktion als Nachbarn an ihrer Seite. Eine Erfahrung, die man nicht wiederholen will.

Gerade anfangs in der Corona-Krise verstärkte das zudem ein Bild der politischen Nähe. Als „menschlich schlimm und gruselig“, werden das Gebaren und die Zwischenrufe von FDP-Leuten beschrieben, die man unmittelbar dort mitbekam.

FDP-Chef Christian Lindner, Grünen-Chefin Annalena Baerbock und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz.
FDP-Chef Christian Lindner, Grünen-Chefin Annalena Baerbock und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz.
© Kay Nietfeld/dpa

Die Ampel-Koalitionäre könnten dann zusammensitzen

Zwar ist es nur einen Nebenbaustelle, aber ausgerechnet die mögliche Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP bringt nun neue Bewegung in die Sache. Eine Änderung der Sitzordnung könnte mit einfacher Mehrheit beschlossen werden, im Ältestenrat oder im Plenum, zudem würden dann die drei Ampel-Fraktionen zusammensitzen. Die SPD hält sich noch bedeckt auf Anfrage, aber würde das sicher unterstützen, weil ein Zusammensitzen der Ampel-Fraktionen eine gewisse Plausibilität hätte.

Doch die Union will - auch wegen der dann direkten Nähe - auf keinen Fall neben der AfD-Fraktion sitzen, hier droht ziemlicher Ärger.

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Vorbereitungen für den neuen Bundestag mit mehr Abgeordneten im Jahr 2017. Nun werden es sogar 735 Abgeordnete sein.
Vorbereitungen für den neuen Bundestag mit mehr Abgeordneten im Jahr 2017. Nun werden es sogar 735 Abgeordnete sein.
© imago/photothek

Der Union droht der doppelte Tiefschlag

Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Michael Grosse-Brömer, sagte zu Reuters: „Die jetzige Sitzordnung ist die traditionelle und sie hat sich bewährt.“ Zur konstituierenden Sitzung am 26. Oktober wird alles wohl erst einmal so bleiben, wie es ist. Aber kommt es danach zur Ampel, droht der Union bei der Sitzordnung im Plenum ein weiterer Tiefschlag - und unschöne TV-Bilder neben der AfD-Garde.

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