zum Hauptinhalt
2017 begannen 339.600 Ausländer erstmals einen Integrationskurs.
© Hendrik Schmidt/dpa

Prüfung in Integrationskursen: Fast jeder zweite Migrant besteht Deutschtest nicht

Rund 290.000 Migranten nahmen 2017 an einem Deutschtest im Integrationskurs teil. Einem Bericht zufolge bestanden nur knapp 49 Prozent.

Rund jeder zweite Zuwanderer scheitert offenbar zum Ende des Integrationskurses am Deutschtest. Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) unter Berufung auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) berichtete, besuchten im vergangenen Jahr knapp 339.600 Ausländer erstmals einen Integrationskurs. Nur gut 289.700 davon absolvierten allerdings auch den Sprachtest am Kursende - und nicht einmal jeder Zweite (48,7 Prozent) bestand die Sprachprüfung auch.

Vier von zehn kamen lediglich auf das niedrigere Sprachniveau A2, der Rest blieb darunter. Als Gründe dafür gab das Bamf an, dass einige Teilnehmer während des Kurses krank werden, andere eine Arbeit finden oder umziehen und deshalb nicht zur Abschlussprüfung antreten. Nach Angaben von Sprachlehrern lieg das schlechte Abschneiden allerdings auch an einer fehlenden Lernkultur und daran, dass viele Flüchtlinge nach wie vor traumatisiert seien, berichtete die FAS. Viele Flüchtlinge schwänzen demnach aber auch zu viele Stunden ihrer Sprachkurse.

An den Integrationskursen nehmen Ausländer teil, die auf Dauer in Deutschland leben möchten. Darunter sind Zuwanderer aus der EU und Spätaussiedler, in jüngster Zeit aber vor allem Flüchtlinge, die meist von den Behörden zur Teilnahme verpflichtet werden. Die Integrationskurse bestehen aus zwei Teilen: Aus 600 Schulstunden Sprachkurs und 100 Schulstunden Orientierungskurs.

Im Sprachkurs sollen die Teilnehmer so viel Deutsch lernen, dass sie das Niveau B1 erreichen. Das genügt, um im Alltag in Deutschland schriftlich und mündlich klarzukommen, für einen qualifizierten Beruf reicht das Sprachlevel meist nicht. (AFP)

Zur Startseite