Konkurrenz für Eurofighter: F 18-Jets der USA könnten für Bundeswehr besser sein
Rund 90 Tornado-Jets der Bundeswehr sollen ab 2025 ausgemustert werden. Folgen könnten US-Jets anstelle von Eurofightern.
Für die Nachfolge des Kampfflugzeugs Tornado bei der deutschen Luftwaffe bietet das US-Modell F-18 einem Medienbericht zufolge einen deutlichen Zeitvorteil. Eine notwendige Zertifizierung des Konkurrenzmodells Eurofighter durch die USA werde dagegen drei bis fünf Jahre länger dauern, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ am Freitag. Das gehe aus einem Bericht der US-Regierung an das deutsche Verteidigungsministerium hervor. Bei einem Weiterbetrieb der Tornado-Flugzeuge drohen in Zukunft Milliardenkosten.
Das Verteidigungsministerium prüft, ob für besondere Aufgaben F-18 gekauft oder - wie in weiten Teilen der Luftwaffe - auf den Eurofighter gesetzt werden soll. Der Eurofighter ist ein europäisches Gemeinschaftsprojekt. Deutschland setzt die Tornado-Jets zur sogenannten nuklearen Teilhabe ein, ein Abschreckungskonzept der Nato, bei dem Verbündete im Kriegsfall Zugriff auf Atomwaffen der USA haben können. Dazu muss die Tornado-Nachfolgemaschine von den USA zertifiziert werden. Zudem ist der Tornado in einer Version auf die elektronische Kampfführung gegen feindliche Radaranlagen spezialisiert.
Der US-Bericht liegt dem Verteidigungsministerium nach dpa-Informationen vor. Die Details werden demnach aber nicht öffentlich gemacht. „Wir stehen in stetem Austausch, auch schriftlich, mit unseren Partnern und Verbündeten“, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Freitag auf Anfrage.
Die knapp 90 Tornados sollen von 2025 an ausgemustert werden. Die Kosten für ihren Unterhalt würden von diesem Zeitpunkt an derart rapide ansteigen, dass die Bundeswehr für das Geld auch neue Flieger kaufen kann. Derzeit sind deutsche Tornados unter anderem über Syrien und dem Irak im Anti-IS-Einsatz. (dpa, Tsp)