Riester-Rente: Experten aus CDU und SPD warnen vor übereilter Abwicklung
CSU-Chef Horst Seehofer erklärt die Riester-Rente für gescheitert. Doch CDU und SPD warnen davor, sie übereilt abzuwickeln.
Rentenexperten aus CDU und SPD haben trotz allen Ärgers über die Renditeschwäche vor einer übereilten Abwicklung der Riester-Rente gewarnt. „Es muss Vertrauensschutz gelten", sagte der Rentenexperte der Unionsfraktion, Peter Weiß (CDU) dem Tagesspiegel. Wer einen Vertrag abgeschlossen hat, hat natürlich Anspruch auf weitere Förderung.“
Und die Förderung privater Altersvorsorge in Zukunft ersatzlos zu streichen, wäre ebenfalls "unklug", gab der CDU-Politiker zu bedenken. Die hohe Kinderförderung beispielsweise – bei der Riester-Rente gibt es jedes nach 2007 geborene Kind pro Jahr 300 Euro Zulage – müsse „auf jeden Fall erhalten bleiben“. Denkbar sei allerdings, sie in ein anderes System zu überführen.
CSU-Chef Horst Seehofer hatte am vergangenen Freitag die als private Zusatzvorsorge 2002 eingeführte Riester-Rente für gescheitert erklärt. Die damals beschlossene Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus werde dazu führen, dass in 15 Jahren die Hälfte der Rentner in die Sozialhilfe rutschen werde.
Auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Carola Reimann, warnte vor Schnellschüssen und übereilten Einzelmaßnahmen. „Wir brauchen eine Rentenreform im Gesamtkonzept“, sagte die Sozialexpertin dem Tagesspiegel. Das Zusammenspiel der drei Säulen – gesetzliche Rentenversicherung, Betriebsrente und private Zusatzvorsorge – müsse „jetzt neu austariert werden“. Die Erwartungen in kapitalgedeckte Versorgungsysteme zu Beginn des Jahrhunderts hätten sich nicht erfüllt. „Die Riester-Rente ist renditeschwach und füllt vor allem die Kassen der Banken und Versicherer.“ Zudem werde sie von Geringverdienern zu selten in Anspruch genommen.
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