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Eine Transall-Maschine der Bundeswehr.
© dpa
Update

Bürgerkrieg im Südsudan: Evakuierung deutscher Staatsbürger erfolgreich beendet

Nach tagelangen Kämpfen verlassen die Ausländer den Südsudan. Auch Vizepräsident Riek Machar hat sich mit seinen Truppen aus der Hauptstadt Juba zurückgezogen. Der Waffenstillstand hält - vorläufig.

Die Hilfe kam aus Mali. Ein Bundeswehr-Transportflugzeug aus dem Mali-Einsatz in Westafrika war zuerst in Entebbe. Vom ugandischen Flughafen aus wird die Rettungsaktion für Deutsche aber auch Angehörige anderer Nationalitäten aus dem Südsudan abgewickelt. Zwei weitere Transportflugzeuge kamen nach zwei Tage in Djibouti an und sind inzwischen auch in Entebbe eingetroffen. Am Mittwoch sind zunächst 50 Personen aus der südsudanesischen Hauptstadt Juba ausgeflogen worden. Nach vier Tagen bewaffneter Auseinandersetzungen der südsudanesischen Armee (SPLA) mit den Truppen des Vizepräsienten (SPLA-IO) hielten sich noch etwa 100 Deutsche im Südsudan auf.

Nach Tagesspiegel-Informationen waren es neben deutschen Staatsangehörigen auch drei verletzte chinesische Blauhelm-Soldaten der UN-Mission Unmiss. Zwei Chinesen waren am Wochenende in Juba getötet worden. Am Mittwochabend war Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Südsudan dann erfolgreich beendet. Soeben sei der letzte von insgesamt vier Transall-Flügen der Bundeswehr aus Juba in Entebbe gelandet, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Mittwochabend. "Damit ist die Evakuierung deutscher Staatsangehöriger aus dem Südsudan abgeschlossen."

Auch Botschafter Johannes Lehne verlässt Juba vorläufig. Die Mitarbeiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die an Entwicklungsprojekten im Südsudan beteiligt sind, sollen abgezogen werden. Auch die ausländischen GIZ-Mitarbeiter werden ausgeflogen. Nur 15 Bundeswehrsoldaten der Unmiss-Mission bleiben im Südsudan.

Japan, Uganda, Großbritannien und Indien wollen ihre Staatsangehörigen ebenfalls in Sicherheit bringen. Die USA wollen ihre Bürger mit zwei Chartermaschinen abholen. Zunächst hatte auch Kenia die Evakuierung ihrer Bürger angekündigt. Doch Außenministerin Amina Mohamed sagte am Mittwochnachmittag, das sei nicht mehr nötig. Der Flughafen in Juba sei wieder geöffnet. Allerdings: Der kommerzielle Flugverkehr ist nicht wieder aufgenommen worden. Nur Militärmaschinen starten und landen in Juba.

Vizepräsident verlässt Juba

Am Mittwoch ließ Vize-Präsident Riek Machar erklären, er habe die Hauptstadt gemeinsam mit seinen Truppen verlassen. Reuters zitiert einen Machar-Sprecher in Kenia mit den Worten: „Wir mussten unseren Stützpunkt verlassen, um weitere Konfrontationen zu vermeiden.“ Machar sei nicht „in den Busch gerannt und plant auch nicht für einen Krieg“, sagte er weiter. Die Regierungstruppen des Präsidenten Salva Kiir hätten aber am Wochenende die Residenz von Riek Machar mit Hubschraubern angegriffen. Das Ziel sei eindeutig der Vize-Präsident gewesen.

Diese Kinder haben zunächst in der St. Josephs Parish-Kirche in Juba Zuflucht gefunden. Zehntausende sind wegen der Kämpfe in der Hauptstadt geflüchtet.
Diese Kinder haben zunächst in der St. Josephs Parish-Kirche in Juba Zuflucht gefunden. Zehntausende sind wegen der Kämpfe in der Hauptstadt geflüchtet.
© Gregor Fischer/dpa

Salva Kiirs Informationsminister äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Seine Regierung wehrte sich aber gegen die Debatte über ein Waffenembargo gegen den Südsudan. Jubas Botschafter in Kenia wird in der Online-Zeitung „Sudan Tribune“ mit der Frage zitiert: „Was wollen die? Soll unsere Armee nur noch Stöcke herumtragen?“ Russland hatte sich bei den Beratungen der Vereinten Nationen skeptisch gezeigt. Ob ein Waffenembargo, wie es UN-Generalsekretär Ban Ki Moon gefordert hatte, im UN-Sicherheitsrat eine Mehrheit bekäme, ist unklar.

Beide Kontrahenten hatten am Montagabend einen Waffenstillstand verkündet, der bis Mittwochnachmittag zu halten schien. Rund 40 000 Menschen haben sich in Juba in die UN-Stützpunkte geflüchtet. Diese waren am Wochenende allerdings auch beschossen worden. Mehrere Menschen starben. Mehrere tausend Menschen sind bereits ins benachbarte Uganda geflüchtet.

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