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Einer fällt raus: Ein Kunstwerk des britischen Graffiti-Künstlers Banksy in Dover.
© AFP

Umfrage zu Brexit: EU-Bürger für harte Linie gegenüber Großbritannien

Im Juni sollen die Verhandlungen der EU mit London über den Brexit beginnen. Die Meinung der EU-Bürger hierzu ist einer Umfrage zufolge eindeutig.

Vor den Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien zeigt eine Umfrage in Deutschland und anderen großen EU-Ländern breite Unterstützung für eine harte Linie. Acht von zehn Befragten sprechen sich dafür aus, die künftigen Interessen der Europäischen Union an allererste Stelle zu setzen - statt besonderer Wirtschaftsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich.

Die am Freitag veröffentlichte Umfrage unter jeweils etwa 1000 Bürgern in Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Spanien und Schweden hatte die Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europaparlament in Auftrag gegeben. Sie zeigt im wesentlichen, dass viele Bürger hinter den von der EU ausgegebenen Zielen für die Verhandlungen mit der Regierung von Premierministerin Theresa May stehen, die im Juni beginnen sollen.

Fast alle wollen mehr Kooperation gegen Terror

So wollen 92 Prozent aller Befragten Vorrang für den Schutz der Wirtschaft der 27 bleibenden EU-Staaten. 88 Prozent stützen die Forderung der EU, dass Großbritannien alle finanziellen Verpflichtungen begleiche, 86 Prozent erklären die Rechte der EU-Bürger in Großbritannien zur Priorität. Dagegen finden es nur 55 Prozent besonders wichtig, dass die britische Wirtschaft auch künftig floriert. In Deutschland sind die Trends sehr ähnlich wie in den übrigen EU-Ländern.

Auch für die künftige Ausrichtung der EU nach dem Ausscheiden Großbritanniens 2019 nennen die Befragten vor allem wirtschaftliche Ziele: 94 Prozent halten Wachstum und Jobs für besonders wichtig, 89 Prozent den Schutz gegen unfairen Wettbewerb. 92 Prozent plädieren für mehr gemeinsamen Anti-Terror-Kampf. Etwas schwächer ist dagegen mit 85 Prozent der Rückhalt für eine engere Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen. In Deutschland finden das 78 Prozent der Befragten besonders wichtig. (dpa)

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