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Wenige Fahrgäste nutzen am Sonntag diese U-Bahnlinie in Shanghai.
© Brenda Goh/Reuters

Nach zwei Monaten Corona-Lockdown: Erste Busse und Bahnen in Chinas Metropole Shanghai fahren wieder

Shanghai erwacht: In der Stadt mit ihren 25 Millionen Einwohnern werden weitere Corona-Maßnahmen gelockert. Andere Städte verschärfen dagegen die Auflagen.

In Shanghai haben nach fast zwei Monaten harten Corona-Lockdowns die öffentlichen Verkehrsmittel teilweise wieder ihren Betrieb aufgenommen. Vier der 20 U-Bahnlinien sowie einige Buslinien der chinesischen Metropole mit ihren 25 Millionen Einwohnern sollten ab Sonntag wieder fahren, wie die Behörden mitteilten. Fahrgäste benötigen demnach einen negativen Corona-Test und müssen eine "normale" Körpertemperatur haben.

Mit sinkenden Ansteckungszahlen hatten die Behörden von Shanghai begonnen, die harten Einschränkungen für die Bevölkerung Schritt für Schritt wieder aufzuheben. In manchen Stadtteilen wurden Fabriken und Betriebe wieder geöffnet und Ausgangssperren aufgehoben. Örtlich gab es allerdings auch Verschärfungen. Der zentrale Stadtbezirk Jing'an wurde am Sonntag erneut komplett abgeriegelt, wie die Behörden mitteilten.

Die gesamte Bevölkerung soll in drei Runden auf das Virus getestet werden. In der Zwischenzeit dürfen die Menschen ihre Häuser nicht verlassen. "Ausreisegenehmigungen', die erteilt wurden, werden ausgesetzt", erklärten die Behörden von Jing'an am Samstag. Sie versicherten aber, dass "der Sieg nicht mehr weit entfernt ist".

China hatte von Beginn der Pandemie an auf rigorose Restriktionen gesetzt und die Infektionszahlen damit über lange Zeit hinweg auf im internationalen Vergleich relativ niedrigem Stand halten können. Mit Aufkommen der Omikron-Variante kam es dennoch zu großen Ausbrüchen. Zentrum war zunächst Shanghai, woraufhin die Stadt Anfang April rigoros abgeriegelt wurde. Shanghai verzeichnete Regierungsangaben zufolge am Sonntag binnen 24 Stunden drei neue Covid-19-Todesfälle.

Damit erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle in China auf 5222 erhöht. Zudem gab es in China 898 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 313 Fälle weniger als am Vortag, als 1211 Neuinfektionen gemeldet wurden.

In anderen chinesischen Städten wurde das öffentliche Leben weiter eingeschränkt. In Peking etwa gilt die Anordnung, von zu Hause aus zu arbeiten. Am Samstag sind in der Hauptstadt tausende Menschen trotz negativer Corona-Tests in Quarantäne-Zentren gebracht worden. Mehr als 13.000 Anwohner der Siedlung Nanxinyuan im Südosten der chinesischen Hauptstadt mussten in der Nacht zum Samstag ihre Wohnungen verlassen, wie aus Fotos und einer Mitteilung der Regierungsbehörden hervorging, die in Online-Netzwerken verbreitet wurden. Sie wurden demnach in Bussen zu Quarantäne-Zentren gefahren.

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Grund für die Maßnahme waren demnach 26 festgestellte Neuansteckungen. Behörden des Pekinger Stadtbezirks Chaoyang teilten am Freitag mit, die Quarantäne werde für alle Bewohner von Nanxinyuan von "Mitternacht des 21. Mai an für sieben Tage" angeordnet. Weiter hieß es: "Bitte kooperieren Sie. Andernfalls werden sie die rechtlichen Konsequenzen tragen."

In Peking haben sich seit Ende April mehr als 1300 Menschen mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert. Restaurants, Schulen und Touristenattraktionen wurden auf unbestimmte Zeit geschlossen. Der öffentliche Nahverkehr ist drastisch eingeschränkt, in vielen Stadtbezirken wird Arbeit im Home-Office angeordnet. Angesichts der Quarantäne-Anordnung in Nanxinyuan äußerten Nutzer im Online-Netzwerk Weibo die Befürchtung, dass die Corona-Maßnahmen in der Hauptstadt ähnlich verschärft werden wie in der Wirtschaftsmetropole Shanghai. Dort waren im April tausende Menschen in teilweise hunderte Kilometer entfernte Quarantäne-Zentren verbracht worden. (AFP, Reuters)

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