Rettungsaktion im Mittelmeer: Erneut 2220 Flüchtlinge aus Seenot gerettet
Die Marine, die italienische Küstenwache und andere Schiffe haben am Donnerstag 2220 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Die Bundesregierung hatte nach dem EU-Flüchtlingsgipfel im April angeboten, sich mit den zwei Schiffen an der Seenotrettung zu beteiligen.
Die deutsche Fregatte „Hessen“, die italienische Küstenwache und andere Schiffe haben im Mittelmeer insgesamt 2220 Migranten aus Seenot gerettet. Die Menschen seien am Donnerstag in elf Rettungsaktionen in Sicherheit gebracht worden, teilte die Küstenwache am Abend mit. Die Fregatte „Hessen“ nahm nach Angaben der Bundeswehr mehr als 200 Flüchtlinge an Bord. Auch Italiens Marine und die private maltesische Rettungsmission Migrant Offshore Aid Station (MOAS) waren an den Einsätzen beteiligt.
Die Fregatte „Hessen“ nahm am Nachmittag zunächst 107 Menschen auf, die in einem Schlauchboot etwa 80 Kilometer nordöstlich der libyschen Hafenstadt Tripolis auf hoher See trieben. Zwei Stunden später habe die Fregatte weitere 102 Flüchtlinge an Bord genommen, die knapp 120 Kilometer nördlich von Tripolis in einem Schlauchboot in Seenot geraten seien, teilte das Einsatzführungskommando in Potsdam mit. Die 209 Flüchtlinge sollten laut Bundeswehr im Hafen Pozzallo auf Sizilien an die italienischen Behörden übergeben werden. Erst am Freitag vergangener Woche hatte die „Hessen“ rund 250 Menschen gerettet.
Sie waren mit einem Holzboot unterwegs gewesen, das 50 Kilometer von der libyschen Küste entfernt zu sinken drohte. Auch das zweite Schiff der Bundesmarine im Mittelmeer, der Versorger „Berlin“, nahm an dem Tag 180 Flüchtlinge aus zwei Schlauchbooten auf. Die Bundesregierung hatte nach dem EU-Flüchtlingsgipfel im April angeboten, sich mit den zwei Schiffen an der Seenotrettung im Mittelmeer zu beteiligen. Seit dem 5. Mai sind die beiden Schiffe dort im Seenoteinsatz. Die meisten Schleuser bringen Flüchtlinge und illegale Einwanderer derzeit via Libyen nach Europa. In Libyen ist die staatliche Ordnung weitgehend zusammengebrochen. (dpa)