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Eine Karte mit den geplanten Standorten der Reallabore für die Energiewende zeigt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).
© Soeren Stache/dpa

Förderung für Reallabore: Energiewende im Großversuch

Zwischen Wissenschaft und Industrie soll eine neue Form der Kooperation entstehen, um Innovationen zu beschleunigen.

Klotzen, nicht kleckern. Das ist das neue Motto der Forschungsförderung für die Energiewende im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi). Zur bestehenden Förderung von vielen kleinen Einzelprojekten wird eine neue Linie aufgebaut. Reallabore heißen die Großprojekte, die Technologien im frühen Stadium gleich im industriellen Maßstab testen sollen.

Welche 20 Projekte gefördert werden, hat Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Donnerstag bekanntgegeben. Alle beschäftigen sich entweder mit Wasserstoff- und Energiespeichertechnologien oder mit Lösungen für Wohngebiete. Aus Berlin sind Vattenfall und das Heizkraftwerk Neukölln dabei, um Fernwärme mit Großwärmepumpen klimaneutral zu machen. Das Konsortium hat weitere Partner in drei anderen Bundesländern und wird vom Fernwärmeverband AGFW koordiniert.

Bei Wasserstoff die Nummer Eins werden

Das Herz des Wirtschaftsministers scheint aber mehr für die Wasserstoffprojekte zu schlagen. „Das Ziel ist, dass wir bei den Wasserstofftechnologien die Nummer Eins in der Welt werden wollen“, sagte er. Sie würden enorme Potenziale für die Energiewende bieten und dazu beitragen, neue Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen. Wasserstoff könne man zur Stahlerzeugung und im Verkehr in Brennstoffzellen für schwere Transporte auf lange Strecken verwenden.

Theoretisch kann man mit Wasserstoff auch heizen. Wie viel aber ins bestehende Erdgasnetz eingespeist werden kann und wie dieses umgerüstet werden müsste, ist eine der Fragen, mit denen sich das Reallabor Element Eins unter der Leitung von Thyssengas beschäftigt. Gleichzeitig wird dabei der Betrieb eines großtechnischen Elektrolyseurs erprobt, der Wasser mit Windstrom in Wasserstoff und Sauerstoff spaltet.

Für die Reallabore hatten sich 90 Konsortien beworben. Als Förderung stellt das BMWi für vier Jahre je 100 Millionen Euro zur Verfügung, die von den Industriepartnern ergänzt werden. Hinzu kommen einmalig 200 Millionen Euro für Reallabore in Strukturwandelregionen wie der Lausitz. Spätestens in drei Jahren soll es eine weitere Ausschreibung für neue Projekte geben.

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