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Wärmedämmung soll steuerabzugsfähig werden. Allerdings müssen diesem Plan auch die Länder noch zustimmen.
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Nationaler Effizienzplan: Energetische Sanierung soll Steuern sparen

Mit einer Steuerförderung hofft die Bundesregierung die energetische Sanierung voran zu bringen. Wenn die Deutschen mit der Gebäudesanierung Steuern sparen könne, so die Hoffnung, dann werden sie ihr Geld massenhaft investieren.

Dieses Mal will die Regierung es besser machen. Die Entscheidungen zur Steuerabzugsfähigkeit von Investitionen in die Energieeffizienz von Gebäuden sollen schnell fallen. Denn sonst droht die Gefahr, dass in Erwartung der steuerlichen Wohltaten wieder monatelang nichts saniert wird. An diesem Mittwoch wird das Bundeskabinett daher mit dem Nationalen Effizienzplan beschließen, dass mit der energetischen Sanierung auch Steuern gespart werden können. Noch im Dezember sollen die Verhandlungen mit den Bundesländern geführt werden, um zügig ein Gesetz auf den Weg zu bringen.
Der Vorschlag folgt der Erfahrung, dass die Deutschen nichts lieber tun, als Steuern zu sparen. Ob sich das immer lohnt, ist für viele offenbar zweitrangig. Jedenfalls sind die meisten Effizienzexperten davon überzeugt, dass der große Schub in der Gebäudesanierung kommen wird, wenn mit diesen Investitionen die Steuerschuld vermindert werden kann. Trotzdem haben Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat in der vorhergehenden Legislaturperiode monatelang über die steuerliche Förderung verhandelt – ohne zu einem Ergebnis zu kommen.
Die Regierung will nun da weiterverhandeln, wo der Vermittlungsausschuss im vergangenen Jahr aufgehört hat. Um reiche Investoren nicht besser zu stellen, sollen Effizienzinvestitionen von der Steuerschuld und nicht von der Steuerbemessungsgrundlage abgezogen werden dürfen. Ersetzt jemand eine alte Heizungsanlage, baut neue Fenster ein oder dämmt ein Haus, kann der Hausbesitzer über einen Zeitraum von zehn Jahren zehn Prozent dieser Kosten von seiner Steuerschuld abziehen. Kostet eine Heizung beispielsweise 5000 Euro, dann könnte der Hausbesitzer jährlich 50 Euro steuerlich geltend machen. Bund und Länder erwarten, dass das im Jahr rund eine Milliarde Euro kosten würde. Um Steuerausfälle zu vermeiden, die vor allem die Länder nicht hinnehmen wollen, soll der steuerliche Bonus für Handwerkerrechnungen bis zu 300 Euro wegfallen. Nur wer mehr als 300 Euro im Jahr für Handwerker ausgibt, könnte das steuerlich noch geltend machen.

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