Aldi, Rewe und Co. müssen Kundenzahl halbieren: Einigung beim Corona-Gipfel stößt auf harsche Kritik
Bund und Länder haben vereinbart, dass die Quadratmeter-Regel für große Läden deutlich verschärft wird. Supermarkt-Chefs warnen vor den Konsequenzen.
Bund und Länder haben sich beim Corona-Gipfel am Mittwoch darauf geeinigt, dass sich in Geschäften ab 800 Quadratmeter nur noch eine Person pro 20 Quadratmeter aufhalten darf. Die Bundesregierung hatte vorgeschlagen, die Grenze bei 25 Quadratmetern pro Person anzusetzen.
Bislang war die Regelung auf zehn Quadratmeter pro Kunde festgelegt - nach dem erzielten Kompromiss halbiert sich die erlaubte Anzahl von Kundinnen und Kunden in großen Geschäften also. Was bedeutet das für die betroffenen Läden konkret?
In Supermärkte, in denen bislang 100 Menschen zeitgleich Einkäufe erledigen durften, dürfen dann nur noch 50 Menschen zur selben Zeit einkaufen. Nach der Neuregelung dürfen etwa in einem Aldi-Süd-Supermarkt – die durchschnittliche Größe betrug 2019 nach Unternehmensangaben 980 Quadratmeter – also nur noch 49 Personen gleichzeitig einkaufen gehen.
Das Berliner KaDeWe, das eine Verkaufsfläche von über 60.000 Quadratmetern hat, darf immerhin noch 3000 Kundinnen und Kunden zeitgleich begrüßen.
Warnung vor Warteschlangen und Hamstereinkäufen
Schon vor dem Corona-Treffen von Bund und Ländern hatte der Handelsverband Deutschland (HDE) vor strengeren Vorgaben für die Kundenanzahl in Läden gewarnt. Eine Verschärfung der Regelung könne zu langen Schlangen vor den Geschäften und sogar zu Hamsterkäufen führen, hatte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth gesagt. Er hatte gefordert, bei der bisherigen Regelung zu bleiben.
[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]
Auch der Vorstandsvorsitzende der Rewe Group, Lionel Souque, hatte sich dafür ausgesprochen, die maximale Kundenanzahl in Märkten so zu belassen wie bisher. Er befürchte vor Weihnachten „endlose Warteschlangen und chaotische Situationen“. Das werde weder dem Infektionsschutz noch der Gesundheit der Menschen dienen. Er warnte davor, dass eine weitere Einschränkungen der Kundenzahl kaum zu bewältigen sei.
[Mehr zur Nacht der Entscheidung: Hinter den Kulissen des Corona-Gipfels - wer die Schulen auf die Agenda boxte, wem Merkels Drängen zu weit ging (T+)]
Der Chef des größten deutschen Lebensmittelhändlers Edeka, Markus Mosa, hatte ebenfalls Bedenken geäußert: „Warteschlangen sorgen für Unruhe und gefährden die Gesundheit in dieser Jahreszeit. Im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten wir auf Sonntagsöffnungen verzichten, aber dafür auch nicht den Zugang zu den Geschäften weiter reduzieren.“ (mit dpa)
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität