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Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert und Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse.
© Imago

Ex-Bundestagspräsident Thierse: „Einen Parteivorsitzenden Kühnert werde ich vermutlich nicht überleben“

Dass aus dem Juso-Vorsitzenden Kühnert ein Parteivorsitzender wird, kann sich Ex-Bundestagspräsident Thierse nicht vorstellen. Eine Doppelspitze dagegen schon.

Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat sich gegen einen Parteivorsitzenden Kevin Kühnert ausgesprochen. „Ich habe 13 Parteivorsitzende überlebt, aber einen 14. Parteivorsitzenden namens Kevin Kühnert werde ich vermutlich nicht überleben“, sagte ein grinsender Thierse am Donnerstag dem Tagesspiegel.

Ein „Tandem Männlein-Weiblein“ als Parteispitze kann sich der frühere SPD-Vize, der auch lange Jahre Chef der Grundwertekommission war, hingegen gut vorstellen: „Warum nicht?“

Thierse begrüßte es, dass sich die SPD diesmal bei der Suche nach einer neuen Parteispitze „etwas mehr Zeit lässt. Heute Rücktritt, morgen der nächste Parteivorsitzende“, das habe er oft genug erlebt. Dass dem Wunsch der „unruhigen Basis“ nach stärkerer Beteiligung entsprochen werde, sei allerdings„ keine Erfolgsgarantie“, sagte Thierse unter Hinweis auf den Mitgliederentscheid zur Wahl Rudolf Scharpings als SPD-Chef.

Thierse könnte sich auch eine Persönlichkeit an der SPD-Spitze vorstellen, die „nicht vorher strahlt, sondern vielleicht, wenn die Partei es zulässt, nach ein paar Monaten oder ein paar Jahren“. Auch die Ikone Willy Brandt habe nicht immer und nicht von Anfang an gestrahlt. „Selbst das Monument von Willy Brandt wurde aus der Partei angepinkelt.“

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