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CDU-Chef Armin Laschet wird womöglich nicht das Erbe von Bundeskanzlerin Angela Merkel antreten.
© John MacDougall/AFP

CDU nach der Wahlniederlage: Eine Partei, die sich selbst sediert

Die Zeit drängt. Nimmt die CDU ihre Zukunft nicht selbst in die Hand, wird sie übernommen. Markus Söder wartet nur. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Es ist schon erstaunlich, dass der alte Wolfgang Schäuble es aussprechen musste: das Gefühl, sich „im falschen Film“ zu befinden. Das war in den CDU-Führungsgremien nach der Wahl. Aber gemeint ist die ganze CDU.

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Ausgehend vom massiv in der Kritik stehenden, noch amtierenden Vorsitzenden Armin Laschet scheint sich die Partei selbst sediert zu haben. Sonst hätte sie – völlig unabhängig von Laschet und dessen Rolle in seinem eigenen Film „Die Reise nach Jamaika“ – die Situation ganz schnell angenommen und sich sortiert.

Dafür müssen im Sinne eines Generationswechsels die Jüngeren vortreten und Verantwortung übernehmen, jetzt. Von Silvia Breher, der Vizevorsitzenden, über Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, beide Jahrgang 1973, bis hin zu Wiebke Winter, Jahrgang 1996, der Jüngsten, die im Bundesvorstand sitzt, müsste es eine breite Bewegung geben, sich der inhaltlichen Debatte zu stellen: Wer sind wir? Wie konservativ wollen wir sein? Was ist das überhaupt (noch)?

Die Zeit drängt. Nimmt die CDU ihre Zukunft nicht selbst in die Hand, wird sie übernommen. In der CSU wartet Markus Söder nur darauf, dass die größere C-Partei weiter schwächelt. Die Frage an sie ist also: Erneuerung oder Unterwerfung. Klingt wie ein Filmtitel.

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