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Oskar Lafontaine wirbt für eine neue linke Volkspartei.
© Jan Woitas/dpa

Bewegung auf der Linken: Eine neue Volkspartei: Erstmal sammeln

Nur weil der Vorschlag von Oskar Lafontaine kommt, heißt das nicht, dass man es nicht mal versuchen kann. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Warum keine linke Sammlungsbewegung, wie sie Oskar Lafontaine anregt? Weil es Lafontaine ist? Kein Grund, kein Argument dagegen. Gerade der Ex-SPD-Chef hatte mit etlichen Diagnosen und Prognosen recht, war oft seiner Zeit voraus. Sogar als Kanzlerkandidat 1990, was bis heute kaum einer wahrhaben will. Im Wirken ähnelt Lafontaine da übrigens ein bisschen einem anderen großen Unzeitgemäßen, Franz Josef Strauß, der CSU-Ikone. Aber das nur am Rande. Lafontaines Vorschlag ist interessant, relevant, brisant, kommt er doch zu einer Zeit, in der sehr viele auf der Linken nach einem Politikentwurf suchen, für den sie sich begeistern können. Der könnte es sein. Denn eine großartige Erneuerung der Parteien ist nicht in Sicht.

Die SPD wendet sich eher noch weiter nach rechts

Die SPD wendet sich – folgt sie dem ebenfalls ehemaligen SPD-Chef Sigmar Gabriel – eher noch weiter nach rechts, die Linkspartei weiß gar nicht mehr so recht, an wen sie sich wenden soll. Manchmal denkt man, sie will jetzt vor allem die AfD überflüssig machen. Und die Grünen? Sagen wir so: Etliche Anhänger sehen bei ihr schwarz. Darum, siehe Frankreich, siehe USA: Die Verheißung einer Mehrheit links der Mitte, eine Kohabitation ohne Aufgabe von Parteizugehörigkeiten, kann Wähler anziehen. Warum das nicht auch mal hier versuchen?

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