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Kennen sich, schätzen sich und verhandeln jetzt in Kiel mit der CDU über eine Regierung: der Grüne Robert Habeck (l) und der FDP-Grande Wolfgang Kubicki (hier ein Foto von 2012).
© Carsten Rehder/dpa

Jamaika-Verhandlungen in Kiel: Ein Signal für den Bund - besonders für die Grünen

In Schleswig-Holstein starten schwarz-gelb-grüne Koalitionsgespräche. Robert Habeck ist der Mann, der bei den Grünen den Aufbruch verheißt. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Wer einen Grünen sucht, der Aufbruch verheißt, der muss nach Norden blicken, jetzt erst recht. Robert Habeck, noch Umweltminister in der „Dänen-Ampel“, hat es doch tatsächlich vermocht, von seiner eher linken Partei ein starkes Votum für Koalitionsverhandlungen mit CDU und FDP zu bekommen, für „Jamaika“ also. Nicht nur, dass es für dieses Bundesland eine Premiere wäre – es wäre für das ganze Land ein Signal. Dessen ist sich nicht allein Habeck bewusst, sondern er hat es allen Grünen bewusst gemacht. Für die Ampel, für Rot-Gelb-Grün, gibt es schlicht keine Mehrheit, da hilft kein Wünschen. Darum bedeutet politische Führung in diesem Fall: Leite mich, wohin ich (noch) nicht will.

Wie das gelingt? Durch Beteiligung, Transparenz und Überzeugung. Am Ende müssen die Ergebnisse sowieso stimmen, sonst wird das nichts. Indem nun vorher jeder der drei Verhandlungspartner seine Interessen definiert und dann ein Abgleich stattfindet, übrigens auch mit dem Wahlergebnis, wird das Gebot der Fairness gewahrt. Die Zeichen stehen gut für Jamaika. Und das nicht zuletzt wegen Habeck. Für den FDP-Kämpen Wolfgang Kubicki ist er schon ein „großartiger Typ“. Wird Zeit, dass die Grünen im Bund die Chance nutzen und mit ihm einen neuen Aufbruch wagen.

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