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Im Kongo versuchen die Behörden zusammen mit der WHO einen neuen Ausbruch des gefürchteten Ebola-Virus einzudämmen.
© Ahmed Jallanzo/EPA/dpa
Update

Weltgesundheitsorganisation: Ebola-Fall aus Millionenstadt im Kongo gemeldet

Der jüngste Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo hat die Stadt Mbandaka erreicht. Etwa 20 Menschen sind bereits an dem Virus gestorben.

Das lebensgefährliche Ebola-Virus hat in der Demokratischen Republik Kongo nun auch eine Millionenstadt erreicht. Aus der 1,2-Millionen-Einwohner-Stadt Mbandaka im Nordwesten des Landes sei eine Ebola-Erkrankung gemeldet worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag in Genf mit. Sie wurde demnach in Wangata, einem der drei Gesundheitsbezirke der Stadt in der Provinz Equateur, registriert.

Das Auftreten des tödlichen Virus' in der dicht bevölkerten Hafenstadt am Kongo nährt Befürchtungen, das Virus könnte sich explosionsartig ausbreiten. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus äußerte sich besorgt. Alle Menschen, mit denen der Infizierte in Mbandaka jüngst Kontakt hatte, würden gesucht. Zuvor seien alle bestätigten Fälle des aktuellen Ebola-Ausbruchs aus dem Bezirk Bikoro gemeldet worden, der etwa 150 Kilometer von Mbandaka entfernt liegt.

Die WHO hatte vergangene Woche über den erneuten Ebola-Ausbruch im Kongo informiert. Demnach wurden seit Anfang Mai 44 mögliche und bestätigte Ebola-Erkrankungen im Kongo erfasst, von denen 23 tödlich verliefen. Mehr als 500 Menschen, die mit Ebola-Kranken Kontakt hatten, stehen nun unter Beobachtung. Rund 4.000 weitere Kontaktpersonen sollen ausfindig gemacht werden.

"Ärzte ohne Grenzen": Situation besorgniserregend

Auch die Nothilfeorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ äußerte sich alarmiert. „Mit dem Fall in Mbandaka ist die Situation äußerst ernst und besorgniserregend geworden, da die Krankheit erstmals eine Stadt erreicht hat“, sagte Notfallkoordinator Henry Gray. „Der aktuelle Ebola-Ausbruch ist der neunte im Kongo in den vergangenen vierzig Jahren. Bisher waren aber alle in sehr isolierten Regionen, wie vergangenes Jahr in Likati, wodurch sich die Krankheit nie weit verbreitet hat“, sagte Gray.

Im größten Krankenhaus der Stadt Mbandaka und in der Klinik von Biko hätten Teams von „Ärzte ohne Grenzen“ Isolationszonen eingerichtet und bauten Behandlungszentren auf. Auch Experten der WHO und der kongolesischen Gesundheitsbehörden bemühen sich, die Fieberkrankheit einzudämmen.

Die WHO will in dieser Woche mit einer Impfkampagne in dem Land beginnen. Dafür soll ein experimenteller Impfstoff zum Einsatz kommen. Am Mittwoch wurden 4.000 Dosen des Impfstoffs in das zentralafrikanische Land geschickt.

Es ist bereits der neunte bekannte Ausbruch der Viruskrankheit in dem zentralafrikanischen Land seit 1976. Ende 2013 hatte eine verheerende Ebola-Epidemie mehrere westafrikanische Staaten heimgesucht. In den folgenden Monaten starben in Guinea, Sierra Leone und Liberia rund 11.300 Menschen an dem Virus. Ebola ist eine oft tödliche Virus-Krankheit. Die Übertragung der Krankheit geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. (AFP, KNA, epd)

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