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Tja, hüstel, was soll er dazu sagen?
© Kay Nietfeld/dpa

Ein Kanzlerkandidat mit 15 Prozent: Die SPD muss auf ein Wunder hoffen

Trend ist kein Genosse - im Gegenteil: Olaf Scholz, dem in Umfragen zuletzt noch seine Regierungserfahrung half, sinkt ab. Es sieht trist aus. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Wer die Umfragen gewinnt, gewinnt noch nicht die Wahl. Das sagen alle Wahlkämpfer, zuletzt und besonders prominent Armin Laschet, und zwar, als er erst noch der Kanzlerkandidat der Union werden wollte. Inzwischen hat er diese interne Wahl gewonnen, und waren seine Werte anfänglich schwach, werden sie jetzt immer besser. Im Verein mit seiner Union. Die liegt immer deutlicher vor den Grünen, wie Laschet nun auch vor der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock.

Hier zeichnet sich zumindest ein Trend ab. Womit wir bei den Genossen wären. Der Trend ist kein Genosse. So richtig es ist mit den Umfragen, einerseits, so richtig ist auch die Frage, ob es wahrscheinlich ist, dass einer, der oder die in Umfragen nie vorne liegt, dann auf einmal die Wahl gewinnt.

Sicher, zwischen Himmel und Erde soll ja nichts ausgeschlossen sein, und die Hoffnung stirbt zuletzt – aber für die SPD sieht es gerade ganz trist aus. Ein Kanzler Olaf Scholz? Nur noch 15 Prozent hat er hinter sich. 15! Letzter Platz, klar hinter Baerbock. Das ist doppelt hart, weil Scholz bisher als einer, dem die Bürger das Regieren zutrauen, die Hoffnungen der Sozialdemokraten genährt hat. Noch schlimmer aber ist, dass die Bürger der SPD kaum Problemlösungskompetenz zutrauen: nur noch vier Prozent (4!) sind es. Daraus eine Machtperspektive zu entwickeln – das grenzt an ein September-Wunder.

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