IS reagiert auf rechten Terror: Die grausige Spirale des Hasses
Die Angriffe am Ostersonntag waren wohl die grausame Rache von Islamisten. Sicherheitsbehörden sollten ihre Wachsamkeit weltweit steigern. Ein Kommentar.
Eine Schreckensvision scheint wahr zu werden. Die Regierung in Sri Lanka hält es für wahrscheinlich, dass die Anschläge vom Ostersonntag die Rache von Islamisten für den Angriff auf Moscheen in Neuseeland waren. Sollte das stimmen, haben fromme Fanatiker mit einem Massaker auf das Gemetzel eines rassistischen Fanatikers geantwortet. Erst 50 Tote in Neuseeland, dann mehr als 320 in Sri Lanka.
Es ist zwar noch offen, ob die Terrormiliz IS, die die Anschläge auf der Insel für sich reklamiert, auch tatsächlich beteiligt war, doch schon die Behauptung zeigt: In psychologischer Kriegführung ist der IS immer noch fit, trotz des militärischen Untergangs in Syrien und Irak.
Und dem IS kann kaum etwas mehr ins Konzept passen als tödliche Attacken von Islamfeinden auf Muslime. So kommt eine grausige Spirale in Schwung. Auf Angriff folgt Gegenangriff, eine Eskalation des Hasses wird von der nächsten noch übertroffen. Die Herausforderung durch Terror wächst für die Sicherheitsbehörden weltweit weiter, sie müssen ihre Wachsamkeit noch steigern.
Versäumnisse wie in Sri Lanka, wo die Warnung vor Anschlägen auf Kirchen folgenlos blieb, dürfen Deutschland jedoch keinen Anlass zu Hochmut geben. Hier wurde der Islamist Anis Amri vor seinem Anschlag in Berlin trotz der Erkenntnisse über seinen Fanatismus unterschätzt – mit tödlichen Folgen.
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