zum Hauptinhalt
Ein Dieselzapfhahn. In dem Diesel-Desaster könnte es Verkehrsminister Dobrindt an den Kragen gehen.
© Marijan Murat/dpa

Casdorffs Agenda: Die Diesel-Affäre könnte auch Merkels Wahlkampf gefährden

Das Verkehrsminister Dobrindt nicht den Hauch einer Ahnung gehabt haben will, ist schwer zu glauben. Die Autokonzerne setzen den Ruf einer ganzen Branche aufs Spiel. Ein Kommentar.

Die Diesel-Affäre könnte die Bundesregierung, besonders den unionsgeführten Teil, derangiert dastehen lassen. Dass in dem Fall keiner, auch nicht der zuständige Verkehrsminister Alexander Dobrindt von der CSU, den Hauch einer Ahnung gehabt haben will - das ist schwer zu glauben.

Wenn wirklich Berichte des ihm unterstellten Kraftfahrtbundesamts zum Desaster geschönt worden sind, um es vorsichtig auszudrücken, dann muss das ernste Konsequenzen haben. Nach dem bevorstehenden Diesel-Gipfel, aber vor der Bundestagswahl. Die Autokonzerne setzen ja nicht nur den Ruf einer gesamten Branche, der wichtigsten in Deutschland, in aller Welt aufs Spiel.

Hier geht es um Milliarden - aber mit möglichen Folgen für Millionen Menschen. Für ihr Geld und ihre Gesundheit. Deshalb muss die Bundesregierung, namentlich die Bundeskanzlerin, handeln. Schon, um jeden Anschein von Kumpanei mit den Autobossen zu vermeiden. Sonst bekommt Angela Merkels Wahlkampf auf den letzten Metern mehr als einen Kratzer.

Casdorffs Agenda erscheint jeden Morgen in der Morgenlage, dem Newsletter für Politik- und Wirtschaftsentscheider, den sie hier kostenlos abonnieren können. 

Zur Startseite