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JU-Chef Tilman Kuban will Stärke demonstrieren
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Fünf Minuten für Laschet, Merz und Röttgen: Die Altvorderen kommen zum Vortanzen bei der Parteijugend

Die Junge Union lädt die CDU-Kandidaten am Samstag zum Vorsprechen. Die JU-Mitglieder sollen über die Kandidaten für den Parteivorsitz abstimmen.

Fünf Minuten können wichtig sein im Leben eines CDU-Vorsitzendenkandidaten. Jeweils fünf Minuten bekommen Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen am Samstag, um sich der Jungen Union (CDU) zu präsentieren, dann folgt für jeden eine Fragerunde. Normalerweise wären die drei zum JU-Deutschlandtag angereist. In Corona-Zeiten kommt nur digitale Übertragung in Frage.

Aufmerksamkeit ist dem Wettstreit auch so sicher. Es geht nicht nur um ein Vorsingen der Kandidaten bei einer der großen Parteivereinigungen. Die CDU-Jugend will abstimmen.

Wenigstens ein bisschen Basisdemokratie

Mit der Basisdemokratie liebäugelt die JU schon lange. Beim letzten Parteitag 2019 wollte sie eine Urwahl für künftige Vorsitzende durchsetzen. Das war eine klare Attacke gegen die geschwächte Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Der Parteitag lehnte ab.

Dann also wenigstens die kleine Lösung im eigenen Verband. Bindend wird das Votum nicht. Aber JU-Chef Tilman Kuban hat schon angekündigt, dass zumindest er sich daran halten will, was die Mehrheit seiner Mitglieder sich wünscht. Auch wenn die JU nicht die größte Gruppe unter den 1001 Delegierten des CDU-Parteitags stellt, der nach wie vor für Anfang Dezember in Stuttgart geplant ist – mit 110.000 Mitgliedern ist er auch kein kleiner Verband, selbst wenn man die etwa 27.000 CSU-Bayern abzieht.

Merz-Fans witterten eine Verschwörung

Jedenfalls sind manche Merz-Anhänger bis heute überzeugt, dass die JU-Stimmen beim Hamburger Parteitag 2018 den Ausschlag gegeben hätten. Fast alle Stimmen, die vorher der JU-Liebling Jens Spahn bekommen hatte, schwenkten in der Stichwahl zu Kramp-Karrenbauer über. Als die Siegerin direkt danach den JU-Chef Paul Ziemiak als Generalsekretär anwarb, war die Verschwörungstheorie perfekt.

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Besonders logisch schien die allerdings nie, ist Merz doch in der JU wohlgelitten. Die Parteijugend geriert sich seit Langem konservativ. Wer von ihr Beifall will, muss gegen Grüne losledern und nichts von Frauenquoten halten.

Trotzdem ist diesmal die Sympathie komplizierter verteilt. Die Kandidaten haben schon leibhaftig bei JU-Landeskonferenzen vorbeigeschaut, zuletzt in NRW. Der Applaus für Merz war herzlich, der für Röttgen wohlwollend. Aber auch Laschet bekam Beifall, wenn er dafür warb, einen Kurs der Mitte fortzuführen.

Das Votum kann Wirkung zeigen

Zwei Wochen hat die CDU-Jugend Zeit für ihr Votum. Da sonst kaum jemand organisierte Wahlempfehlungen abgibt, kann es Eigendynamik entfalten. Ob in die gewünschte Richtung, bleibt dann aber immer noch offen. Zumal, wenn das Ergebnis so ausgeht, wie es manche inzwischen befürchten: Uneindeutig selbst unter den jungen Freunden der Eindeutigkeit.

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