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Syrische Flüchtlinge kommen ins Durchgangslager Friedland.
© Swen Pförtner/dpa

Flüchtlinge in der EU: Deutschland gewährt am häufigsten Asyl

In der EU ist Zahl der anerkannten Asylbewerber 2018 deutlich zurückgegangen. 40 Prozent aller positiven Entschiede gab es in der Bundesrepublik.

Die Zahl der anerkannten Asylbewerber in der EU ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Mit EU-weit 333.400 positiven Entscheiden wurden 40 Prozent weniger Menschen als schutzberechtigt anerkannt als im Vorjahr, wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Auf Deutschland entfielen demnach erneut mit Abstand die meisten anerkannten Bewerber, obwohl hier auch der Rückgang am stärksten ausfiel.

Im vergangenen Jahr gewährte Deutschland den Statistikern zufolge knapp 140.000 Menschen Schutz – gut 40 Prozent der positiven Entscheidungen wurden demnach in der Bundesrepublik getroffen. 2017 waren es noch mehr als 325.000. Dies machte einen EU-Anteil von 60 Prozent der positiven Entscheidungen aus.

Die Quote der positiven Bescheide war in Deutschland allerdings bei weitem nicht am höchsten. In der Bundesrepublik lag sie in erster Instanz bei 42 Prozent. Portugal, Luxemburg oder Irland beschieden dagegen zwischen 60 und 85 Prozent der Anträge positiv. Am geringsten war die Chance auf einen positiven Asylbescheid in Polen (14 Prozent) oder Tschechien (11).

In Italien stieg 2018 die Zahl der positiven Asylentscheide von rund 35.000 auf fast 48.000. Auch Frankreich verzeichnete 2018 eine leichte Zunahme um knapp 1.000 Anerkennungen auf über 41.000. Die meisten positiven Bescheide in der EU gingen an Syrer (96.100), Afghanen (53.500 und Iraker (24.600). 70 Prozent der Syrer erhielten ihren Schutzstatus in Deutschland.

Im Verhältnis zur Bevölkerung war Österreich 2018 das Land mit den meisten anerkannten Asylbewerbern. Hier wurden der Statistik zufolge pro Million Einwohner 2.345 Menschen Schutz gewährt. Dahinter folgen Deutschland und Luxemburg mit 1685 und 1660 positiven Entscheiden pro Million Einwohner. Schlusslichter waren Polen und die Slowakei mit jeweils zehn Anerkennungen pro Million Einwohner. Von den anerkannten Schutzsuchenden erhielten Eurostat zufolge EU-weit rund 164.000 den Flüchtlingsstatus und 100.000 eingeschränkten subsidiären Schutz. Rund 69.000 weitere bekamen eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen. (dpa, AFP)

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