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Ein Seehund im antarktischen Weddellmeer, das auch zukünftig der Forschung vorbehalten bleiben soll.
© dpa

Meeres- und Artenschutz: Deutschland fordert Schutzgebiet in der Antarktis

Das 1,8 Millionen Quadratkilometer große Gebiet des Weddellmeers in der Antarktis soll nicht befischt werden und der Forschung vorbehalten bleiben.

Die Europäische Union hat den von Deutschland ausgearbeiteten Antrag auf ein Meeresschutzgebiet im antarktischen Weddellmeer bei der „Internationalen Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis“ eingereicht.

„Das Weddellmeer gehört zu den letzten, nahezu unberührten Regionen der Antarktis“, erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) am Sonntag anlässlich der 35. Sitzung der Kommission von diesem Montag an im tasmanischen Hobart.

„Bisher hat die internationale Fischereiflotte einen Bogen um dieses Gebiet gemacht. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir hier einen Großteil der für die Fischerei interessanten Meeresgebiete unter Schutz stellen“, betonte der Minister.

Ein Eisberg im Weddellmeer in der Antarktis.
Ein Eisberg im Weddellmeer in der Antarktis.
© Carlos Duarte/dpa

Die kommerzielle Fischerei wäre seinen Angaben zufolge eine große Gefahr für die Bestände von rund 14.000 Tierarten im Weddellmeer. Das Schutzgebiet solle der Forschung vorbehalten bleiben. Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ über den Antrag der Regierung für das rund 1,8 Millionen Quadratkilometer umfassende Schutzgebiet berichtet.

Die Direktorin des Alfred-Wegener-Institutes, Karin Lochte, erklärte, dass Experten des Instituts in den vergangenen Jahren Hunderttausende Daten aus dem Weddellmeer zusammengetragen und ausgewertet hätten. „Damit wurde eine umfangreiche wissenschaftliche Basis geschaffen, um die empfindlichen marinen Tiergemeinschaften und Ökosysteme, die sich über Jahrmillionen an die antarktischen Lebensverhältnisse im Weddellmeer angepasst haben, gezielt und effektiv zu schützen.“ (KNA)

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