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Demonstranten in Berlin nach dem Angriff auf eine Synagoge in Halle.
© AXEL SCHMIDT/AFP

Umfrage im ARD-Deutschlandtrend: Deutliche Mehrheit sieht wachsenden Antisemitismus

Fast 60 Prozent der Wahlberechtigten glauben nach dem Anschlag von Halle an einen Anstieg der Judenfeindlichkeit in Deutschland. Das ist ein deutlicher Zuwachs.

Der Antisemitismus breitet sich nach Ansicht einer Mehrheit der wahlberechtigten Bürger in Deutschland aus. 59 Prozent sind nach dem neuen ARD-Deutschlandtrend von Infratest Dimap unter dem Eindruck des Terroranschlags von Halle dieser Ansicht. Das sind nach ARD-Angaben 19 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr.

35 Prozent der Bürger sehen nicht, dass die Judenfeindlichkeit gestiegen sei, 16 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Anhänger von Union, FDP, SPD, Linke und Grünen sehen zu zwei Dritteln und mehr eine Zunahme des Antisemitismus. Die Meinung von AfD-Anhängern ist geteilt, 47 Prozent sind dieser Ansicht, 48 Prozent nicht.

In Halle in Sachsen-Anhalt hatte ein 27-jähriger Deutscher am Mittwoch vergangener Woche versucht, sich mit Waffengewalt Zutritt zu einer Synagoge zu verschaffen. Als dies misslang, tötete er eine Passantin und später einen Mann in einem Döner-Imbiss. Der Mann hat die Tat gestanden und rechtsextremistische sowie antisemitische Motive angegeben. In der Synagoge hielten sich mehr als 50 Menschen auf, um den jüdischen Feiertag Jom Kippur zu begehen. (dpa)

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