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Alles bleibt in der Familie. Donald Trump setzt geschäftlich und politisch auf die unmittelbare Verwandtschaft. Sohn Eric (links) soll seine Geschäfte übernehmen, Schwiegersohn Jared Kushner (rechts) wird sein Chef-Berater im Weißen Haus.
© Shannon Stapleton/Reuters

Donald Trump und seine Geschäfte: Der Unternehmer-Präsident

Der künftige US-Präsident Donald Trump trennt sich nicht klar von seinen Geschäftsinteressen – und sieht sich dabei im Recht. Kritiker sehen das als "Einladung für Skandale und Korruption."

Es gibt eine einfache und saubere Lösung, den Präsidenten Donald Trump von dem Chef der Trump Organization mit ihren globalen Geschäftsinteressen zu trennen. Er müsste nur alle seine Anteile verkaufen und die Gewinne in einen unabhängigen Treuhandfonds verschieben, auf den er keinen Einfluss hätte. Aber das könne man dem Unternehmer kaum zumuten, sagte seine Anwältin Sheri Dillon.

Also sollen seine Söhne Donald junior und Eric die Geschäfte führen; die Anteile ihres Vaters werden einem Fonds unter ihrer Leitung unterstellt. Präsident Trump wird dann, so die Theorie, wie alle anderen Amerikaner auch, nur aus der Zeitung erfahren, wenn seine Söhne einen neuen Geschäftsabschluss getätigt haben. Auf Auslandsgeschäfte will die Trump Organization für die Dauer seiner Präsidentschaft ganz verzichten. Deals in den USA selbst sollen von einem externen Gutachter auf die Einhaltung von Ethikregeln geprüft werden. So entstehe eine „Mauer“ zwischen dem Weißen Haus und dem Trump Tower, sagte Anwältin Dillon.

Laut Trump ist mit dieser Lösung sichergestellt, dass er selbst raus ist aus dem Geschäftsleben. Gewinne aus den Zahlungen ausländischer Kunden an seine Hotelkette will er der amerikanischen Staatskasse spenden, damit jeder Verdacht der Abhängigkeit ausgeräumt sei. Schon jetzt verzichte er auf Milliarden-Deals – nicht etwa weil er das vom Gesetz her müsse, sondern weil er das so wolle, sagte Trump. Erst vor ein paar Tagen habe er eine Vereinbarung mit einem Unternehmer in Dubai mit einem Volumen von zwei Milliarden Dollar abgelehnt.

Ganz so uneigennützig, wie er tue, sei Trump aber nicht, sagen Ethik-Fachleute. Walter Shaub, Chef der Ethik-Kommission in der Regierung des scheidenden Präsidenten Barack Obama, verwarf Trumps Vorstellungen. Hohe Amtsträger dürften nicht den Eindruck vermitteln, aus ihren Posten Profit zu ziehen. Doch Trump vermeide den klaren Bruch mit seiner Unternehmerrolle. Bei seiner Pressekonferenz sagte Trump, nach seiner Amtszeit werde er seine Söhne feuern, wenn sie bei der Führung der Trump Organization versagen sollten – allein dieser Satz deutete an, dass er nicht daran denkt, sich dauerhaft aus dem Geschäft zurückzuziehen.

Die Kritik lässt Trump bisher kalt

Andere Experten urteilten ähnlich vernichtend wie Shaub. Ethik-Spezialist Norman Eisen kritisierte in Interviews mit amerikanischen Medien, Trumps Plan sei eine „Einladung für Skandale und Korruption“. Eisens Kollege Richard Painter sprach von einem potenziellen Verfassungsbruch. Das amerikanische Grundgesetz verbietet Staatsdienern die Annahme von Zahlungen aus dem Ausland. Daran änderten auch die geplanten Spenden der Hotelgewinne an die Staatskasse nichts, sagte der Rechtsprofessor Erwin Chemerinsky der „New York Times“.

Verschlimmert werde das Problem dadurch, dass Trump weiter nichts Genaues über die Verflechtungen der Trump Organization sagen wolle, schreibt die „Washington Post“: Der Präsident in spe weigert sich beharrlich, seine Steuererklärung offenzulegen, die viele Verbindungen deutlich machen könnte. Die amerikanische Öffentlichkeit wisse im Zweifelsfall also nicht einmal, bei welcher Gelegenheit ihr Präsident in einen Interessenkonflikt gerate.

Die Kritik lässt Trump bisher kalt. Er fühlt sich sicher. Die Leute hätten ihn schließlich auch ohne Offenlegung der Steuererklärung zum Präsidenten gewählt, sagte er. Nur die Medien interessierten sich dafür, sonst niemand.

Doch Trump bewegt sich möglicherweise auf dünnem Eis. Laut einer Umfrage tritt er das Präsidentenamt mit der außergewöhnlich niedrigen Zustimmungsrate von nur 37 Prozent an: Auch viele Trump-Wähler sind offenkundig wenig begeistert von dem, was sie derzeit erleben. Mehr als die Hälfte der Amerikaner rechnet mit einem schweren Skandal während Trumps Präsidentschaft.

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