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Boeing-Maschinen vom Typ "737 Max" stecken am Boden fest. Das wurmt auch die UX-Regierung.
© Mario Tama/Getty Images/AFP

US-Regierung droht der EU: Der Streit Boeing vs. Airbus eskaliert

Boeing und Airbus sind Erzrivalen. Was früher das Öl war, sind heute Kaufaufträge für Flugzeuge. Nun droht die US-Regierung mit Strafzöllen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Malte Lehming

Der US-Flugzeugbauer Boeing steckt in der Krise. Nach dem Absturz von zwei Maschinen des Typs „737 Max 8“ gilt ein Startverbot für die gesamte Baureihe, die Aktie sackt ab, die Produktion muss gedrosselt werden, es drohen Millionenklagen. Just zur selben Zeit droht die US-Regierung der EU mit Strafzöllen wegen angeblicher staatlicher Hilfen für Airbus. Wer das für Zufall hält, ist naiv.

Die Liste der Waren, die von den Zöllen betroffen wären, umfasst auch Käsesorten, Olivenöl und Orangen. Die US-Regierung schätzt den jährlichen Schaden, der ihrer Wirtschaft entsteht, auf elf Milliarden Dollar.

Boeing und Airbus sind Erzrivalen. Ein Großteil der amerikanischen und europäischen Außenpolitik lässt sich nur vor dem Hintergrund dieser Konkurrenz verstehen. Was früher Öl war, sind heute Kaufaufträge für Flugzeuge. Beide Unternehmen, Boeing wie Airbus, sind eng mit ihren Unterstützerstaaten verflochten. Wie eng? Das ist seit vielen Jahren umstritten. Amerika wirft der EU direkte staatliche Subventionen vor, die EU moniert, dass das Pentagon mit Forschungsgeldern den Bau von Boeing-Maschinen unterstützt. Im Januar hatte Boeing gar vom US-Verteidigungsministerium einen Auftrag im Wert von 2,458 Milliarden Dollar für 19 P-8A Poseidon-Seefernaufklärer erhalten. Sicher ist: Eskaliert dieser Streit weiter, verlieren beide Seiten – und zwar massiv.

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