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Kostenloser Nahverkehr: Utopie oder realistische Perspektive?
© imago/Ralph Peters

Kostenloser Nahverkehr?: Der Mix macht's

Zum Nahverkehr gehört neben Bussen und Bahnen auch das Fahrrad und flexibel nutzbare Autos. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Carsten Werner

Es war ein Wahlkampfschlager der jungen Piratenpartei: Ein öffentlicher Nahverkehr, finanziert und nutzbar für alle und jederzeit, erschien 2011 noch wie eine Utopie. Fahrscheinlos durch die Stadt – und ohne Tarifchaos zwischen Städten und Bundesländern, verschiedenen Unternehmen und Verkehrsmitteln, ohne teure Schwarzfahrerverfolgung, ohne Hantieren mit Bargeld oder Smartphone, ohne Kontrollen und Ausreden. Für eine immer mobilere Gesellschaft ist Komfort essenziell: Nur wenn die Fortbewegung mit Bus, Bahn und Fahrrad so bequem wird, wie sie immer noch mit dem Auto ist (oder wirkt), wird der Autoverkehr abnehmen.

Das kann klappen, wenn der Umstieg zwischen ÖPNV und Fahrrad, wenn nötig auch mal wieder aufs Auto, richtig einfach wird – mit genug Raum und per Flatrate. Dazu muss in getrennte Fahrspuren investiert werden und in genug Fahrzeuge, dazu müssen auch neue Verkehrsregeln her.

Berlin beginnt gerade, Platz zu schaffen für Fahrräder – zusammen mit kostenlosen Bussen und Bahnen könnte das die Luft und die Fortbewegung gesünder machen. Städte, die wie Tübingen solche Konzepte jahrelang durchgerechnet haben, sind schon einen Schritt weiter.

Ein verrücktes und ungerechtes Vorhaben. Es geht einzig und allein darum, Fahrverbote in Städten zu verhindern. Mit anderen Worten, Stadt profitiert, Land geht leer aus und zahlt über das Steueraufkommen für den Luxus mit.

schreibt NutzerIn R.Diekmann

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