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Die Vorsitzende der CDU Annegret Kramp-Karrenbauer.
© dpa/Swen Pförtner

AKK verliert an Zustimmung: Der konservative Kurs der CDU schreckt Wähler ab

Die CDU-Wähler haben sich an den moderaten Stil von Ex-Parteichefin Angela Merkel gewöhnt. Ihre konservative Nachfolgerin kann da nicht punkten. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Wer hätte das gedacht? Die CDU, gerade erst voller Hoffnung auf einen Aufschwung, tatsächlich auch in zurückliegenden Wochen mit einem kleinen, verliert schon wieder an Stimmen im Wahlvolk. Die Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer erlebt es auch selbst. Ihre Partei liegt wieder unter 30 Prozent, und sie, die neue Chefin, wird wieder weniger als Hoffnungsträgerin angesehen. Ihre Sympathiewerte sinken.

Bei der Kanzlerpräferenz holt Vizekanzler Olaf Scholz von den Sozialdemokraten auf. Ihn trennen von AKK nur noch drei Prozent. Was die Christdemokratin allerdings noch nicht so sehr beunruhigen wird, weil die SPD bei schwachen 16 Prozent steht. Die Grünen sind stärker – und Nutznießer der Verluste der CDU. Immer mehr Wertkonservative können sich vorstellen, Grün zu wählen.

Der konservative Kurs von Annegret Kramp-Karrenbauer scheint mehr abzuschrecken als anzuziehen. Die CDU unter Angela Merkel hat sich in den vergangenen 18 Jahren doch stärker zum Moderaten, gewissermaßen zur Sozialdemokratischen Union, bewegt, als es die Konservativen wahrhaben wollten. Größere Veränderungen in der Grundhaltung führen jetzt nicht dazu, dass mehr Konservative gewonnen als Moderate verloren werden.

In Summe heißt das: Gegenwärtig sind 30 Prozent für die CDU schon ein schönes Ergebnis. Ob es jemals wieder mehr wird, entscheidet ein Genosse – der Genosse Trend. Und der ist so wankelmütig wie die SPD.

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