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Großer Auftritt: John McCain bei seinem Appell für mehr Miteinander
© Reuters/Senate TV/Handout

Rede von US-Senator McCain: "Den Menschen, die uns gewählt haben, besser zu dienen"

Eineinhalb Wochen nach einer Krebsdiagnose und einer Operation hielt US-Senator John McCain eine bewegende Rede zum politischen Miteinander. Wir dokumentieren sie in Auszügen.

Er wurde mit stehendem Applaus empfangen. Als Senator John McCain am Dienstag den US-Senat betrat, lag seine Krebsdiagnose gerade anderthalb Wochen zurück. Dem 80-Jährigen war ein Blutgerinnsel über dem Auge entfernt worden, dabei entdeckten die Ärzte einen Hirntumor. Danach hatte McCain aber bereits angekündigt: "Zum Unglück für meine Sparringspartner im Kongress werde ich bald zurück sein."

Via Twitter teilte er am Montagabend (Ortszeit) mit: "Freue mich, morgen in den Senat zurückzukehren, um die Arbeit an der Gesundheitsreform, dem Verteidigungs-Gesetzentwurf und den Russlandsanktionen fortzusetzen."

Der Republikaner, der zu den prominentesten Mitgliedern des US-Kongresse zählt und parteiübergreifend großes Vertrauen genießt, hielt vor dem Senat eine bewegende Rede, in der er nicht nur für eine Debatte über die Ablösung des Gesundheitspakets "Obamacare" warb, sondern sich auch grundsätzlich zum politischen Betrieb äußerte. Wir protokollieren die wichtigsten Zitate:

Ich hoffe, dass wir wieder auf Demut bauen können, auf die Notwendigkeit, zusammenzuarbeiten, auf unsere gegenseitige Abhängigkeit, einander wieder zu vertrauen - und indem wir das tun, den Menschen, die uns gewählt haben, besser zu dienen. Hört auf, den aufgeblasenen Maulhelden im Radio und im Fernsehen und im Internet zuzuhören. Zur Hölle mit ihnen. Sie wollen dem Gemeinwohl nichts Gutes. Unser Unvermögen ist ihre Existenzgrundlage.

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Wir haben große Verpflichtungen, sie sind enorm wichtig für den fortwährenden Erfolg unserer Republik. Die Regeln dieser Institution sind wohlüberlegt und fordern eine breite Zusammenarbeit, damit das gesamte System gut funktionieren kann. Die ehrwürdigen Mitglieder dieser Institution haben diese Notwendigkeit des Kompromisses akzeptiert, um Amerikas Probleme zu lösen und das Land gegen Widersacher zu verteidigen.

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Ich bin mir nicht sicher, ob wir dies heute ehrlicherweise für uns beanspruchen können. Unsere Beratungen heute – nicht nur unsere Debatten, sondern auch, wie wir unsere Verantwortung anwenden – sind zwar lebendig und interessant. Aber sie sind parteiischer, tribalistischer als zu jeder anderen Zeit, an die ich mich erinnere. Unser Verhalten kann immer noch brauchbar sein und wichtig. Aber Sie werden mir alle zustimmen, dass wir uns nicht gerade mit Erhabenheit überladen haben. Und viel fürs amerikanische Volk ist auch nicht getan worden.

...

Unsere Debatten können immer noch sehr ernsthaft und grundsätzlich sein. Aber sie sind zu sehr parteilich und in politischen Lagern verhaftet. Mehr als zu jeder anderen Zeit, an die ich mich erinnere. Unsere Debatten können immer noch wichtig und hilfreich sein, aber ich denke wir stimmen alle zu, dass sie zuletzt nicht mit Größe aufgeladen. Und gerade jetzt tun wir nicht besonders viel für das amerikanische Volk.

Die vollständige Rede können Sie im Video hier ansehen:

Der ehemalige Vietnam-Kriegsgefangene McCain ist seit 30 Jahren Senator und hat sich im Laufe der Zeit den Ruf eines „Mavericks“ erworben - eines Mannes, der der Parteiräson nicht immer folgt und auch unbequeme Meinungen vertritt.

2008 trat McCain als Präsidentschaftskandidat gegen Barack Obama an - und verlor. Er war bereits im Jahr 2000 an Hautkrebs erkrankt und operiert worden, konnte die Erkrankung aber überwinden.

Zum Schluss seiner Rede bedankte er sich für den Zuspruch von Kollegen und Kontrahenten und sagte: "Ich habe die definitiv vor, zurückzukommen und vielen von Ihnen Gründe zu liefern, all die netten Dinge zu bereuen, die Sie über mich gesagt haben." (voo, dpa)

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