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Die Aufnahmen von Coronavirus-Patienten in Bergamo sind beunruhigend.
© Youtube

„Sie nennen es hier die Apokalypse“: Das Wuhan Italiens schickt ein Schock-Video in die Welt

Das größte Krankenhaus Bergamos, der am stärksten von Covid-19 getroffenen Stadt, schickt ein Schock-Video in die Welt: Verhindert bei euch, was wir hier haben!

Der Horror in den Kliniken Norditaliens war bisher vor allem in Interviews und in den täglich aktualisierten Zahlen über Tote, Neuinfektionen, Heilungen zu fassen. Der britische Sender Sky News hat ihn jetzt in einem 5-Minuten-Video mit drastischen Bildern versehen.

Die Reportage aus dem Krankenhaus „Papst Johannes XXIII.“ in Bergamo, steht seit Samstagmorgen im Netz und ging seither viral. Ganz offensichtlich hatte die Klinikleitung des größten Krankenhauses jener Stadt, die als Wuhan Italiens gilt, entschieden,  dass sie ihre überlastete und überfüllte Klinik trotz alledem für einen Journalisten öffnen müssten, um eine dringende Warnung an die Welt und vor allem die europäischen Nachbarn zu schicken.

Der Autor der kurzen Reportage, Sky-News-Chefkorrespondent Stuart Ramsey, formuliert sie am Ende der fünf Minuten: „Sie nennen es hier die Apokalypse. Bereitet euch vor.“

"Euch allen ... danke". Das Plakat mit einem Motiv des venezianischen Künstlers Franco Rivolli hängt an der Fassade des Krankenhauses "Papst Johannes XXIII." in Bergamo.
"Euch allen ... danke". Das Plakat mit einem Motiv des venezianischen Künstlers Franco Rivolli hängt an der Fassade des Krankenhauses "Papst Johannes XXIII." in Bergamo.
© Luca Bruno/dpa

Im Film sieht man Gänge voller Betten, in der übervollen Intensivmedizin dicht gedrängt Ärztinnen, Ärzte, Krankenpflegepersonal, die Patienten in dicht beieinander stehenden Betten mit Sauerstoff versorgen. Der Reporter beschreibt, dass er auf Menschen in einem fürchterlichen Gesundheitszustand treffe, „dabei sind sie gerade eben eingeliefert worden“.

Hintergrund über das Coronavirus:

„Ich war noch nie im Leben so unter Druck“, sagt der Anästhesist Lorenzo Grazioli dem Reporter. „Und ich bin daran gewöhnt. “ Er könne nur allen Ländern raten, die bisher weniger betroffen seien, sich für die Isolierung, den Shutdown zu entscheiden, „um nicht in unsere Situation zu kommen. Sie ist sehr schwer im Griff zu behalten.“

Der Chef der Notfallmedizin Roberto Cosentini, tritt der Auffassung entgegen, es gehe hier um ein italienisches Problem. Eine Katastrophe, wie sie sich gerade in Norditalien abspielt, „wäre massiver Stress für jedes Gesundheitssystem.“

Cosentini hatte bereits vor einer Woche von einer „gesteigerten Naturkatastrophe“ gesprochen. Die Massen von Schwerstbedürftigen erreichten Krankenhäuser sonst nur unmittelbar nach einem Erdbeben. Dieses hier daure aber schon Wochen an.

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