Ernennung im Bendler-Block: Das waren AKKs erste Worte als Verteidigungsministerin
Annegret Kramp-Karrenbauer startet mit einer Zeremonie in ihr Amt als Verteidigungsministerin. Nach 20 Minuten ist alles vorbei.
Während Müllers Dasein als Kurzzeit-Schlossherr sich dem Ende zuneigt, fahren um kurz vor halb zwölf von der Leyen und Kramp-Karrenbauer in den Hof des Bendler-Blocks ein – die offizielle Amtsübergabe im Verteidigungsministerium findet bei Kaiserwetter im Freien statt.
Durch den Zaun zum Reichpietschufer lugen Dutzende Neugierige. Die beiden Frauen steigen aus der schwarzen Dienstkarosse, von der Leyen mit heller Jacke und dunkler Hose, Kramp-Karrenbauer mit hellem Rock und schwarzer Jacke. Das Musikkorps spielt die Nationalhymne. Das Wachbataillon hat trotz Ferienzeit die gewohnte Stärke, der Stabwechsel an der Amtsspitze hat die Truppe so gesehen nicht überrascht.
Seit der Rücktrittsankündigung am Montag hat man sich darauf vorbereiten können, dass der offizielle Termin hereindrängt, früher oder später. Dass es so früh sein werde, hat dann aber doch manchen überrascht im Bendler-Block. Wie auch der Name der „Neuen“. Es folgt das militärische Zeremoniell, kurz und knapp, der übliche Kavalleriemarsch aus wilhelminischen Zeiten erklingt, die beiden Frauen gehen an der Truppe vorbei.
"Bleiben Sie behütet", sagte von der Leyen zum Abschied
Dann Rechtsschwenk, wieder zurück zur Tribüne, wo die Mitarbeiter des Ministeriums stehen, Militär und Zivil bunt gemischt. Die scheidende Ministerin stellt ihre Nachfolgerin einer Reihe von Amtsträgern vor. Das war’s, die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist Geschichte, die neue EU-Kommissionschefin lässt die Kollegin zurück. Kramp-Karrenbauer tritt vor die Kameras, der Pulk ist wie üblich weniger geordnet angetreten als die gerade weggetretene Wachtruppe.
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Die CDU-Chefin gibt nur ein kurzes Statement ab, die ersten Sätze als Verantwortliche für das vielleicht schwierigste Ressort im Kabinett, ein militärischer Apparat, der auf Befehl und Gehorsam aufbaut, für Zivilisten nimmer etwas befremdlich. Sie ist jetzt nicht nur Chefin der Christlich-Demokratischen Union, die schon schwer genug im Zaum zu halten ist, sondern auch von 182.000 Soldaten. Den harten Ton hat „AKK“ im Zweifelsfall zwar auch drauf, aber so schneidig zu reden, wie von der Leyen es kann, wenn es nottut, das ist man von der Saarländerin noch nicht gewohnt.
"Hohe Verantwortung, der ich mir bewusst bin", sagt AKK
Ein besonderer Tag sei es für sie, an dem sie ihrer Vorgängerin für ihren Einsatz danken möchte. Sie übernehme die neue Aufgabe mit hohem Respekt, sagt Kramp-Karrenbauer, aber auch aus vollem Herzen und mit voller Überzeugung.
„Bleiben Sie behütet“, hat die scheidende Ministerin der Truppe in ihrem letzten Tagesbefehl gewünscht. Kramp-Karrenbauer nimmt das auf, sie wolle dafür sorgen, dass die Bundeswehr behütet ist. Sie dankt den Soldaten im Einsatz außerhalb des Landes und betont, dass diese im Ernstfall auch ihr Leben riskierten. Das bedeute für sie eine hohe Verantwortung, „der ich mir auch bewusst bin“. Nach 20 Minuten ist das Zeremoniell beendet – die Sommerpause fällt für sie nun weitgehend aus.