„Wird es auf keinen Fall geben": CSU lehnt Zentralabitur strikt ab
Das Zentralabitur soll Vergleichbarkeit und Niveau der Abschlussprüfungen erhöhen. CSU-Chef Söder stellt sich in der Frage gegen die Bundesbildungsministerin.
CSU-Chef Markus Söder hat allen Forderungen nach einem Zentralabitur in Deutschland eine klare Absage erteilt. „Ein Zentralabitur wird es auf keinen Fall mit Bayern und der CSU geben“, sagte Söder am Montag vor der Sitzung des CSU-Vorstands in München. Das Zentralabitur sei nicht nur falsch, die CSU wolle gar das Gegenteil, „wir wollen unser bayerisches Abitur behalten“.
Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte sich Anfang Juli für ein Zentralabitur ausgesprochen. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) reagierte positiv: „Die Vergleichbarkeit von Abschlüssen ist wichtig. Es ist auch eine Frage der Gerechtigkeit“, sagte sie in einem Interview der „Stuttgarter Zeitung und der „Stuttgarter Nachrichten“. „Die Vorstellungen meiner Kollegin Eisenmann gehen aus meiner Sicht in die richtige Richtung.“
Söder kündigte an, in diesem Kontext auch den im Koalitionsvertrag von Union und SPD im Bund verankerten nationalen Bildungsrat kritisch hinterfragen zu wollen.
Die CSU werde dies auch im Herbst bei der geplanten Revision des Koalitionsvertrages thematisieren. Söder sprach sich gegen einen nationalen Bildungsrat aus, „der nur dazu da ist, quasi alles zu nivellieren, gleich zu machen, der bedeutet, dass Berliner Bildungspolitik quasi eine bayerische sein muss“. Er habe nichts dagegen, wenn andere Bundesländer das bayerische Abiturniveau anstrebten, „nur glaube ich, dass der Sprung sehr hoch ist“. (dpa)