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Um dieses Buch geht es: "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern".
© Christoph Soeder/dpa

„Vorwürfe finde ich scheinheilig“: Co-Autor von Baerbocks Buch bezeichnet Kritik als Kampagne

Michael Ebmeyer hat viele Interviews mit Annalena Baerbock für ihr Buch geführt. An der Endfassung sei er aber nicht beteiligt gewesen, schreibt er jetzt.

Seit Wochen steht Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wegen ihres Buches „Jetzt - Wie wir unser Land erneuern“ in der Kritik. Der Plagiatsjäger Stefan Weber veröffentlichte immer neue Textstellen, die Baerbock ungekennzeichnet aus anderen Veröffentlichungen übernommen haben soll.

Nicht zu Wort gemeldet hatte sich bisher Autor Michael Ebmeyer, der die Kanzlerkandidatin bei dem Buch unterstützt hatte. In einem Interview hatte Annalena Baerbock jüngst über ihn gesagt: „Niemand schreibt ein Buch allein. Es sind nicht nur viele Ideen eingeflossen, ich habe dankenswerterweise auch Unterstützung bekommen.“

Grundlage des Buches seien Niederschriften langer Interviews zwischen Baerbock und Ebmeyer gewesen. Ebmeyer habe sie transkribiert und Baerbock auf dieser Basis ihr Buch verfasst.

Via Facebook äußerte sich nun auch Ebmeyer erstmals zu der Plagiatsaffäre. In den vergangenen zwei Wochen sei er im Urlaub gewesen, teilte er über das soziale Netzwerk mit.

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Mit den beanstandeten Stellen habe er nichts zu tun, schrieb Ebmeyer. Ebenso wenig habe es ein Zerwürfnis zwischen ihm und Baerbock gegeben. „Meine Rolle bei der Entstehung des Buchs war die eines Geburtshelfers. So war es von Beginn an abgesprochen, und dabei ist es geblieben. An der Endfassung war ich nicht beteiligt.

Die Vorwürfe gegen Annalena Baerbock bezeichnete er als scheinheilig. „Es ist kein Fachbuch, sondern eine Darlegung der Agenda, mit der die Kandidatin antritt, und ein Überblick zu ihrem Weg in die und in der Politik.“ Er kündigte an, sich in nächster Zeit noch weiter "zu der Kampagne gegen Annalena Baerbocks Buch, bei der verschiedentlich versucht wurde, auch meinen Namen in den Dreck zu ziehen", zu äußern.

Dem Post ist ein Statement des Ullstein Verlags angehängt, darin heißt es: „Die Textfassung der Gespräche war die Grundlage, auf der Frau Baerbock - ohne Michael Ebmeyer - das Buch in seiner vorliegenden Form schrieb". Michael Ebmeyer ist auch Co-Autor des Buchs von Bundesaußenminister Heiko Maas mit dem Titel "Aufstehen statt wegducken: Eine Strategie gegen Rechts". (Tsp)

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