Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang: Chinas Olympia-Sprecherin nennt Berichte über Uiguren „Lügen“
Auf der täglichen Pressekonferenz zu den Olympischen Spielen in Peking wurde es ungewohnt politisch. Die Reaktion der Organisatoren-Sprecherin fiel heftig aus.
Mit scharfen Zurechtweisungen hat die Sprecherin von Chinas Olympia-Organisatoren auf kritische Fragen internationaler Medienvertreter reagiert. Berichte über Lager für die muslimische Minderheit der Uiguren in der Provinz Xinjiang seien nichts als „Lügen“, sagte Yan Jiarong in einer bemerkenswerten Pressekonferenz am Donnerstag bei den Winterspielen in Peking.
Mehrfach ergriff die sonst bei den täglichen Runden mit Journalisten oft stille Sprecherin nach Fragen an Mark Adams, Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees, ungefragt das Wort, um Chinas politische Position darzustellen.
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Adams hatte zuvor auf Fragen nach dem Umgang mit den Uiguren in Nordwestchina unter anderem gesagt: „Das sind Themen außerhalb der Spiele, das sind Fragen für andere Leute.“ Nach Schätzungen von Menschenrechtlern sind Hunderttausende Uiguren in Umerziehungslager gesteckt worden, die Peking als „Fortbildungseinrichtungen“ beschreibt. Adams verwies einmal mehr auf die politische Neutralität des IOC.
Auch Yan Jiarong betonte zwar mehrfach, man solle die Politik nicht mit dem Sport vermischen. Bei Fragen nach der Teilnahme von Taiwan an der Eröffnungsfeier aber griff sie ebenfalls mit einer politischen Stellungnahme im Sinne von Chinas Führung ein: „Ich möchte betonen, dass es nur ein China in der Welt gibt. Taiwan nimmt hier als Teil von China teil und ist ein untrennbarer Bestandteil von China.“
Unter dem Druck Chinas nimmt Taiwan an Olympischen Spielen als „Chinesisch Taipeh“ teil. Auch das IOC umgeht in seinen Stellungnahmen stets das Wort Taiwan. Die kommunistische Führung in China betrachtet Taiwan nur als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. (dpa)