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Haben ein angespanntes Verhältnis: US-Präsident Donald Trump (l) und Chinas Staatschef Xi Jinping (Archivbild)
© REUTERS/Kevin Lamarque

Zunehmende Spannungen in der Coronakrise: Chinas Geheimdienst warnt vor Krieg mit USA

Ein Bericht des chinesischen Geheimdienst sieht die USA auf Konfrontationskurs mit China. Auch ein bewaffneter Konflikt sei möglich, heißt es.

Im Zuge der von China ausgegangenen Virus-Pandemie befürchtet Peking einem internen Bericht zufolge wachsende Spannungen im Verhältnis zu den USA - bis hin zu einem bewaffnetem Konflikt. Ein Papier mit entsprechend brisantem Inhalt habe der Inlandsgeheimdienst Anfang April führenden Staatsvertretern vorgelegt - darunter auch Präsident Xi Jinping, wie mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten.

Angestachelt von den USA sei für China weltweit mit der feindseligsten Stimmung seit der Niederschlagung der Studentenbewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 zu rechnen. Im schlimmsten Fall könne es zu einer bewaffneten Konfrontation zwischen den beiden Weltmächten kommen.

Das Papier weckt laut Insidern in seiner Tonlage Erinnerungen an die Frühphase des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Außenministerium in Peking erklärte auf Reuters-Anfrage zu dem Bericht, es habe "keine entsprechenden Informationen".

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In dem Report wird laut den Gewährsleuten auch die Befürchtung geäußert, die Vereinigten Staaten könnten ihre finanzielle und militärische Unterstützung für Verbündete in Asien forcieren und damit die Sicherheitslage auf dem Kontinent destabilisieren. Der Bericht sei von der Denkfabrik CICIR erstellt worden, die enge Verbindungen zum Inlandsgeheimdienst unterhalte, der als Ministerium der Volksrepublik China für Staatssicherheit firmiert.

Gefahr für neue Seidenstraße befürchtet

In dem Bericht wird demnach die Sorge geäußert, dass sich anti-chinesische Stimmungsmache auch negativ auf die neue Seidenstraße auswirken könne - ein groß angelegtes Infrastrukturprojekt, mit dem China seine Handelswege nach Europa sichern will.

Die USA und China liefern sich zudem bereits seit Jahren einen Handelskonflikt, der von US-Präsident Donald Trump losgetreten wurde. Die Corona-Krise eröffnet nun ein neues Spannungsfeld.

[Alle aktuellen Entwicklungen in Folge der Coronavirus-Pandemie finden Sie hier in unserem Newsblog. Über die Entwicklungen speziell in Berlin halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.]

In der staatlichen Zeitung "China Global Times" hat China jüngst öffentlich die Vorwürfe der USA zurückgewiesen, das neuartige Coronavirus stammt aus einem Labor in Wuhan. "Die Trump-Regierung führt weiterhin einen beispiellosen Propagandakrieg, während sie versucht, die weltweiten Bemühungen im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie zu behindern", heißt es in dem Leitartikel. US-Außenminister Mike Pompeo habe keine Beweise dafür, dass das Virus seinen Ursprung in dem Labor in Wuhan habe Er "bluffe" nur.

Pompeo hatte erklärt, es gebe eine Menge Hinweise darauf, Sars-CoV-19 stamme aus einem chinesischen Labor in der Hauptstadt der Provinz Hubei. Die besten Experten würden glauben, der Erreger sei menschengemacht, so Pompeo in dem Interview. (Reuters)

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