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Der russische Impfstoff Sputnik V
© AFP/Savo Prelevic

„Sputnik V ist clever gebaut“: Chef der Impfkommission lobt russischen Impfstoff

Russland hatte sehr schnell einen Corona-Impfstoff entwickelt. Das hohe Tempo löste Zweifel aus. Doch Stiko-Chef Mertens ist angetan von Sputnik V.

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V gelobt. „Das ist ein guter Impfstoff, der vermutlich auch irgendwann in der EU zugelassen wird. Die russischen Forscher sind sehr erfahren mit Impfungen. Sputnik V ist clever gebaut“, sagte Mertens der „Rheinischen Post“.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA prüft die Zulassung von Sputnik V noch. In der EU sind bisher die Vakzine der drei Hersteller Pfizer/Biontech, Moderna und Astrazeneca zugelassen. Am 11. März will die EMA voraussichtlich auch die Zulassung des Impfstoffes des US-Herstellers Johnson&Johnson empfehlen.

Einige europäische Länder wollten nicht auf die EMA warten: In Ungarn, der Slowakei und Tschechien ist Sputnik V bereits zugelassen oder es laufen nationale Zulassungsverfahren. Nach Angaben der Entwickler ist Sputnik mittlerweile in 46 Ländern zugelassen.

Wissenschaftler bescheinigen dem Mittel eine Wirksamkeit von fast 92 Prozent. Wie das Vakzin von Astrazeneca handelt es sich um einen Vektorimpfstoff, der auf einem Adenovirus basiert. Anders als bei Astrazeneca kommen aber zwei unterschiedliche Vektorviren für die erste und zweite Dosis zum Einsatz.

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Mertens wollte keine Prognose abgeben, wann alle, die das wollen, in Deutschland geimpft sind. „Ungerne“, sagte er auf eine entsprechende Frage. „Ich hoffe zumindest darauf, dass wir die Lage bis Herbst so weit im Griff haben, dass der Effekt der Impfungen deutlich sichtbar wird“, sagte der Stiko-Chef. Schon jetzt sei ein massiver Abfall von schweren Erkrankungen und Todesfällen in den Alten- und Pflegeheimen festzustellen.

Mertens zeigte sich zudem „sicher“, dass es auch bald Corona-Impfstoff für Kinder geben werde. Derzeit untersuchten die Hersteller in Studien, wie ihre Mittel bei Kindern wirkten. Bei einer zeitlichen Prognose blieb der Stiko-Chef vorsichtig. „Ich bin mir nicht sicher, ob das dieses Jahr noch etwas wird“, sagte er. „Vielleicht können wir Ende des Jahres mit der Impfung der Kinder beginnen.“ (dpa, Reuters)

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