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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
© dpa/Michael Kappeler

Jens Spahn dämpft Erwartungen: 20 Millionen Impfungen im April unrealistisch

Von April an sollen Kassenärzte mit Corona-Impfungen starten. Das könnte der Impfkampagne einen Schub geben. Doch Gesundheitsminister Spahn ist zurückhaltend.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Hoffnung auf monatlich 20 Millionen Corona-Impfungen schon ab April gedämpft und davor gewarnt, unrealistische Erwartungen zu schüren.

Die Zahlen würden deutlich steigen, sagte der Spahn am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. „Aber die Impfmengen werden nicht gleich auf 20 Millionen im Monat oder gar auf zehn Millionen in der Woche wachsen“, fügte Spahn hinzu. „Im April wird es deutlich mehr Impfungen geben, aber noch nicht in der Größenordnung.“

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hatte zuvor gesagt, er halte es für möglich, dass in Deutschland ab April 20 Millionen Menschen monatlich gegen das Coronavirus geimpft werden können.

Eine Erstimpfung für die erwachsene Bevölkerung könne schon in der ersten Juni-Hälfte, die weitgehende Immunisierung Anfang August abgeschlossen sein, sagte Gassen der „Welt“. Voraussetzung dafür sei ein rascher Nachschub an Impfstoffdosen.

Ab Anfang April sollen die niedergelassenen Ärzte in Deutschland flächendeckend mit Corona-Impfungen beginnen. Darauf hatten sich die Fachminister von Bund und Ländern am Montag in der Gesundheitsministerkonferenz geeinigt.

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Gassen kritisierte, dass in den Überlegungen von Kanzlerin und weiten Teilen der Regierung überwiegend der öffentliche Gesundheitsdienst und die Impfzentren eine tragende Rolle spielten, nicht aber die Praxen. Mit fünf Millionen verimpften Dosen pro Woche in den Praxen und etwa 1,5 Millionen Impfungen in den Zentren sei „ein deutlich früherer Termin als der 21. September“ erreichbar. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte davon gesprochen, allen erwachsenen Bürger bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot machen zu wollen.

Gassen beklagte, die „deutsche Neigung, den Bürokratie-Oscar gewinnen zu wollen“, bremse die Impfkampagne. „Wir sollten nicht alles bis ins Kleinste regeln wollen“, sagte er. Um schnell so viele Bürger wie möglich zu impfen, müsse außerdem die strenge Priorisierung der Ständigen Impfkommission (Stiko) schrittweise zurückgezogen werden.

Spahn hält die Einhaltung der beschlossenen Impfreihenfolge weiterhin für notwendig. „Grundsätzlich ist es noch wichtig, die Priorität einzuhalten“, sagte er. Spahn sprach der Ärzteschaft sein Vertrauen bei der Einhaltung der Impfreihenfolge aus. „Ich habe ein sehr hohes Vertrauen in die Ärztinnen und Ärzte, dass sie zuerst diejenigen Patienten impfen werden, die auch am meisten gefährdet sind“, sagte er. (dpa, AFP, Reuters)

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