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Bundestagswahl 2021 - aktuelle Umfragen, Prognosen und Auswertungen
© Gestaltung: Tagesspiegel/K. Schuber | Foto: dpa/Michael Kappeler

Aktuelle Umfragen zur Bundestagswahl: CDU bei 22 Prozent – Scholz in Kanzlerfrage deutlich vor Laschet

Welche Themen bestimmen den Bundestagswahlkampf? Reicht es für die CDU zur stärksten Kraft?  Ein Überblick über die aktuellen Umfragen zur Bundestagswahl 2021. 

Zwar waren Umfragen zur Bundestagswahl schon lange nicht mehr so knapp, aber es sieht nicht gut aus für die CDU und Armin Laschet. In der aktuellen Umfrage des ZDF-Politbarometers vom 17. September liegt die CDU mit 22 Prozent wieder einmal hinter der SPD mit 25 Prozent. Und auch im Umfragemittel der vergangenen 30 Tage hat die SPD mit Olaf Scholz die Union überholt.  

Nicht mehr so gut läuft es für die Grünen. Nach dem kurzen Umfragehoch im Mai, bei dem sie sowohl vor CDU als auch SPD lagen, sanken die Werte wieder. Bei der Erhebung des Politbarometers kommen sie mittlerweile noch auf 16 Prozent, Platz drei hinter SPD und CDU. Die Linke liegt in dieser Umfrage mit sechs Prozent nur einen Prozentpunkt über der Fünf-Prozent-Hürde. Im Mittel der vergangenen 30 Tage liegt die Partei immerhin bei sieben Prozent.

Die Umfragen zeigen, wie eng die Parteien beieinander liegen. Trotzdem ist bei der Interpretation Vorsicht geboten. Denn solche Umfragen sind zwar repräsentativ, haben aber im Schnitt auch eine statistische Unsicherheit von rund drei Prozentpunkten. Hinzu kommt, dass nicht nachzuvollziehen ist, ob alle Befragten ehrlich antworten oder doch ihre Entscheidung vor der Wahl noch ändern. Die Wahl könnte also durchaus anders ausgehen, als Umfragen vorhersagen.

Kanzlerfrage: Scholz liegt weit vor Laschet

Die Aufholjagd der SPD um Olaf Scholz zeigt sich bei den Umfragen auch in der Frage: „Wer soll Kanzler oder Kanzlerin werden?“. Die Antworten unterscheiden sich je nach Umfrageinstitut relativ deutlich, die Tendenz ist allerdings klar: Olaf Scholz ist mit Abstand der beliebteste der drei Bewerber:innen auf das Kanzleramt. In der neusten Umfrage des ZDF-Politbarometers kommt der SPD-Kandidat auf 40 Prozent, mit 19 Prozent folgt dahinter der CDU-Kandidat Armin Laschet. Annalena Baerbock landet mit nur 13 Prozent auf Platz drei.

Die Zeit der Zwei-Parteien-Koalitionen scheint beendet

Auf Basis der Umfragen-Mittelwerte der letzten dreißig Tage gibt es aktuell keine Koalition aus zwei Parteien, die nach der Bundestagswahl eine Mehrheit hätte. Mit rechnerisch 298 Sitzen verfehlt die amtierende große Koalition aus CDU und SPD die nötigen Bundestagsmandate jedoch denkbar knapp. Für eine Mehrheit wären rein rechnerisch 299 Sitze nötig.  

Von den Dreier-Bündnissen, die als halbwegs realistisch gelten, kommt lediglich eines ohne Beteiligung der SPD aus: Eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP kommt den Tagesspiegel-Berechnungen zufolge auf 324 Sitze. Die größte Mehrheit im Bundestag hätte laut aktueller Umfragen eine Kenia-Koalition aus SPD, CDU und Grünen. Diese kommt rechnerisch auf 403 Sitze. Allerdings sind in diesen Berechnungen noch keine Überhangs- und Ausgleichsmandate berücksichtigt. Je nach Ausgang der Wahl in den einzelnen Wahlkreisen könnten sie die Mehrheitsverhältnisse noch einmal verändern.  

Hier geht es zur interaktiven Übersicht der möglichen Koalitionen

#laschetverhindern: Gegenwind für Laschet auch in den sozialen Netzwerken

Ein Blick in die sozialen Netzwerke zeigt, dass die Spitzenkandidaten dort nicht nur gut wegkommen. Das zeigt das Social Media Dashboard zur Bundestagswahl 2021 des Tagesspiegels. Der am häufigsten in Posts über Armin Laschet verwendete Hashtag der letzten zwölf Wochen ist #laschetverhindern, unter anderem folgen danach #laschetdarfnichtkanzlerwerden und #laschetluegt.

In Bezug auf Annalena Baerbock trenden #baerplag (zweithäufigster Hashtag) und, etwas weiter hinten in der Liste, #grueneverhindern und #baerbockplag. Scholz wird auf Social Media vor allem mit Vorwürfen der Einflussnahme aus seiner Zeit als FInanzminister konfrontiert: Die Hashtags #cumex und #wirecard sind die zweit- und dritthäufigsten Hashtags, die im Zusammenhang mit ihm gepostet wurden.

Bei Posts über die Spitzenkandidaten Weidel und Chrupalla sind die beiden häufigsten Hashtags #noafd und #fckafd. Allerdings bekommt AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel von allen Spitzenkandidat:innen mit Abstand die meisten Likes auf ihre Beiträge in den sozialen Netzwerken. In den vergangenen zwölf Wochen klickten über 2,1 Millionen Menschen bei den Beiträgen der AfD-Spitzenkandidatin auf „Gefällt mir“ oder einen gleichbedeutenden Knopf. Annalena Baerbock und Christian Lindner folgen mit fast 600.000 beziehungsweise fast 900.000 Likes weniger auf den Plätzen zwei und drei.

Was den Wähler:innen wichtig ist: Klima überholt Corona

Klar ist, dass die nächste Bundesregierung große Aufgaben vor sich hat: Klimawandel und Coronakrise sind nur zwei der drängenden Probleme. Aktuelle Umfragen bestätigen, dass diese beiden Themen die Deutschen aktuell am meisten beschäftigen.  

Laut Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen ist „Umwelt & Klima“ mit Abstand das wichtigste Problem der deutschen Bevölkerung. 43 Prozent der Befragten entschieden sich dafür. Rund 30 Prozent der Befragten nannten Corona als wichtigstes Problem, die Pandemie nimmt damit den zweiten Platz ein.  

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Noch Mitte August hatten die meisten Befragten die Coronapandemie als das wichtigste Problem in Deutschland benannt. Seit einigen Wochen ist es wieder „Umwelt und Klima“. Als weniger wichtig wird nun die Wirtschaftslage wahrgenommen, ähnlich wie das Thema Hochwasser. Das war vor allem nach den Überflutungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen in den Fokus der Befragten gerückt.

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